Violentor – Maniacs

Violentor_Maniacs_frontDer wahre Anhänger des Thrash Metals mag es schnell, hart und dreckig. Zu dieser durchaus einleuchtenden Erkenntnis sind VIOLENTOR bereits vor vier Jahren gekommen, als sie ihren ersten Langspieler veröffentlichten, der sich tief vor der alten Schule verneigte und dieser mit sägenden Sechssaitern und galoppierenden Drums huldigte. Seitdem sind die Italiener kein bisschen von dieser Philosophie abgewichen, sodass auf dem mittlerweile dritten Werk namens “MANIACS“ frische Ideen oder innovative Ansätze abermals vergeblich gesucht werden und stattdessen erneut blasphemische Riffattacken wüten.

Wird zu Beginn der Platte mit einem an den Soundtrack von “Halloween“ erinnernden Intro zunächst eine finstere Atmosphäre heraufbeschworen, entfesseln VIOLENTOR im Anschluss mit “Tormented“ eine absolut gnadenlose Raserei, in der das flinke Riffing von frühen EXODUS, die derbe Rotzigkeit von SODOM, das angeschwärzte Image von DESASTER sowie ein wenig Crust klangvoll miteinander vereint werden. Es gelingt dem Trio aus der Toskana mit dieser wilden Mixtur dabei stets eine ausgewogene Balance zwischen brachialer Knüppelorgie und lässigem Groove zu bewahren, wie rumpelige Hassbatzen á la “Schizofrenic Paranoic“ oder “Sign Of The Cut“ auf der einen und punkige Gassenhauer wie “The Power Of Lust“ oder “Maniacs“ samt ihren eingängigen Refrains auf der anderen Seite unter Beweis stellen. Auf diese Weise vergeht die rund 36-minütige Laufzeit von “MANIACS“ wie im Flug, sodass VIOLENTOR attestiert werden darf, dass ihre Strategie ziemlich gut aufgeht. Immerhin fällt erst beim mehrmaligen Hören der Platte wirklich auf, dass die Songs im Grunde alle nach dem gleichen Prinzip vorgehen und abgesehen von vereinzelten Tempovariationen durchgehend ungezügelt voranpreschen. Dies wird eingefleischte Fans allerdings wenig stören, macht “MANIACS“ trotz des eher simplen Songwritings ziemlich Laune und dürfte daher vor allem live zum Mitgröhlen und Kopfschütteln einladen.

Von einer ebenso trockenen, wie wuchtigen Produktion sowie einem stilvollen Artwork abgerundet, ist “MANIACS“ eine mehr als solide Platte, auf der VIOLENTOR dem Thrash Metal zwar keinerlei neuen Impulse verleihen können, stattdessen jedoch bereits gewohnte Kost ansprechend neu zusammenstellen. Zumindest eine kleine Überraschung halten die Südländer zum Abschluss des Albums dann doch bereit, erklingt am Ende von “Cunts Must Die“ noch ein kurzes italienisches Volkslied.

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