Es ist recht offensichtlich, wie die Veröffentlichung eines Plattenlabels namens Horror Pain Gore Death Productions wohl klingen mag. Wird diese zudem noch von einem solch obskuren und bunten Artwork geziert, wie es beim hier vorliegenden “ANGELPLAGUE“ der Fall ist, so bestätigen die ersten Takte des alles niederwalzenden Openers vom aktuellen Outputs von KALOPSIA letztendlich nur, was zuvor ohnehin schon klar war. Auf dem nunmehr dritten Album der Jungs aus New Jersey wird absolut miesgelaunter Death Metal im urtypischen amerikanischen Stil dargeboten, der mit gnadenloser Brachialität und enormer Durchschlagskraft drauf losprügelt.
Zwar ist mancher Hörer zweifelsohne geneigt, die vierköpfige Band noch vor Ende des ersten Songs einer entsprechenden Schublade zuzuordnen, doch erweist sich dies im Fall von KALOPSIA als zu vorschnell, sind die acht Tracks des Langspielers wesentlich vielschichtiger, als dies auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag. Trotz einer gewissen Vorliebe für derbes Gemetzel mit pfeilschnellen Blasts und drückenden Riffs, gestaltet die Truppe ihre Stücke erstaunlich abwechslungsreich, etwa durch regelmäßige Tempowechsel, die in “Not Peace But Pestilence“ oder “As The Serpent Devours“ in ein mächtig stampfendes Midtempo überführen. Auf diese Weise bleibt “ANGELPLAGUE“ auf Dauer nicht nur sehr dynamisch, sondern fährt sich nie in monotoner Brutalität fest, wie dies bei nicht wenigen Kollegen des Genres der Fall ist. Ja, selbst in fast durchgehend rabiat wütenden Nummern wie “Surge Of Terror“ schleichen sich einige melodische Leads ein, die gekonnt auflockern. Es handelt sich bei diesen nicht nur um technisch versiertes Gefrickel, wenngleich zumindest ein kleiner Teil von des Werkes von diesem lebt. Vielmehr bekennen sich KALOPSIA als Liebhaber schwedischen Death Metals, werden doch einige Stücke von sonoren Melodiebögen durchzogen, die zumindest kurzzeitig eine skandinavisches Atmosphäre aufkommen lassen, bevor wieder der Dampfhammer ausgepackt wird. Leider fallen die Vocals nicht ähnlich variabel wie das Songwriting aus, präsentieren dieses sich nahezu durchgängig als höchst aggressive und kellertiefe Growls, die auf Dauer zu eindimensional ausfallen.
Trotzdem ist “ANGELPLAGUE“ insgesamt eine recht amtliche Platte geworden, die von einer fetten Produktion mit reichlich Druck abgerundet wird und daher für Genrefreunde, die sich nicht von den eher eintönigen Vocals stören lassen, durchaus interessant sein dürfte. Wer sich einen Eindruck vom Material von KALOPSIA verschaffen möchte, kann dies auf deren Bandcampseite tun, auf der alle Songs angehört werden können.