Master – An Epiphany Of Hate

15. Januar 2016
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Master_EpiphanyOfHate_frontNur etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass Paul Speckmann mit “THE WITCHHUNT“ den bis dato letzten Langspieler von MASTER via F.D.A Rekotz auf den Markt wuchtetet, da erscheint dieser Tage in Form von “AN EPHIPHANY OF HATE“ bereits neues Material der seit den frühen 90er Jahren in Tschechien ansässigen Truppe über das brandenburgische Qualitätslabel. Nun, viele Worte müssen nach mittlerweile drei Dekaden und dreizehn Studioalben nicht mehr über MASTER verloren werden, dürfte das kultige Trio, das zu den ersten Vertretern des Genres zählt, wohl jedem leidenschaftlichen Anhänger todesmetallischer Klänge bestens vertraut sein, denen somit absolut klar sein wird, was sie mit den zehn Tracks dieser Platte erwartet.

In gewohnt uriger Manier preschen MASTER auf “AN EPHIPHANY OF HATE“ gnadenlos mit brutalem Death Metal voran, der mit seiner ruppigen Spielweise, zu der wild klöppelnde Drums ebenso dazu gehören wie sägende Sechssaiter, ein wunderbar altbackenes Flair versprüht. Hierzu tragen ebenfalls zahlreich eingestreute thrashige Riffsalven bei, die in einzelnen Songs wie “Fiction Soon Becomes Reality“ oder “The People Of The Damned“ sogar dominieren und diesen auf diese Weise einen derb rotzigen Charakter verpassen, während “Just Be Yourself“ gegen Ende mit einem mächtigen Midtempo à la BOLT THROHWER alles niederwalzt. Leider gelingt es MASTER nicht, dieses hohe Level über die gesamt Laufzeit von “AN EPHIPHANY OF HATE“ zu halten, rauscht das zuweilen etwas bisslose Riffing einiger Nummern zu ereignislos am Hörer vorbei, ohne sich wirklich im Gedächtnis festzusetzen. Da hilft leider auch das an sich recht dynamisch und kraftvoll bediente Schlagwerk nicht, bieten die Songsstrukturen auf Dauer gesehen einfach zu wenig Abwechlung. Dies gilt übrigens gleichermaßen für die Vocals von Speckmann, die als kotzendes Gekeife daherkommen ohne in irgendeiner Weise varriiert zu werden und daher mit der Zeit ziemlich anstrengend werden.

Es mag sein, dass glühende Anhänger von MASTER dieser Kritik vehement widersprechen werden. Fakt ist jedoch, dass derzeit unzählige junge Gruppierungen existieren, die ihren Death Metal frischer und temperamentvoller zelebrieren und trotzdem gleichermaßen nach alter Schule klingen lassen. Sicherlich ist “AN EPHIPHANY OF HATE“ letzten Endes kein schlechtes Album, enthält es dafür doch zu viele gute Songs. Nur wirklich vom Hocker reißen können MASTER nach all den Jahren nicht mehr.

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