VI – De Praestigiis Angelorum

VI_De Praestigiis Angelorum_frontZwar dürften VI nicht unbedingt jedem Leser der nachfolgenden Zeilen ein Begriff sein, dafür aber womöglich Gruppierungen wie ANTAEUS, AOSOTH oder MERRIMACK. Nun, es sind drei ehemalige beziehungsweise aktive Mitglieder eben dieser franzözischen Kapellen, die sich vor fast einer Dekade als VI zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ihre düsteren Visionen von Black Metal zu verwirklichen, die nun volle sieben Jahre nach einem ersten Vorgeschmack in Form einer vier Track umfassenden EP auf dem als “DE PRAESTIGIIS ANGELORUM“ betitelten Debütalbum demonstriert werden.

Trotz ihrer langjährigen Tätigkeit bei den oben genannten Formationen, gelingt es den drei Herren aus Paris recht gut mit VI einen eigenen Sound zu kreieren, der weniger räudig als der von ANTAEUS und weniger sperrig als der von AOSOTH ist, aber zu jeder Sekunde eine unverkennbar französische Note mit sich bringt. Zu dieser gehört sowohl die furiose Raserei von “Regarde tes cadavres car il ne te permettra pas qu’on les enterre“ oder “Par le jugement causé par ses poisons“ mit samt ihren leicht dissonanten Riffs sowie kraftvoll kehligen Vocals als auch die mitunter ziemlich verschachtelten Leads von “La terre ne cessera de se consumer“, die entsprechend der handwerklichen Fähigkeiten ihrer erfahrenen Komponisten recht anspruchsvoll ausfallen. Zudem preschen VI nicht nur ungestüm drauf los, sondern drosseln in “Une place parmi les morts“ sowie “Il est trop tard pour rendre gloire. Ainsi la lumière sera changée en ombre de la mort“ das zumeist hohe Tempo drastisch und verfallen in ein sich sanft dahinschleppendes leidenschaftliches Instrumentalspiel mit sehnsüchtigen Melodien voller Gefühl, sodass auf “DE PRAESTIGIIS ANGELORUM“ für ausreichend Kontraste gesorgt ist. Einen perfekten Abschluss bildet schließlich das grandiose “Plus aucun membre ne sera rendu“ mit seiner atmosphärischen Aura, die mit verzerrte Chorgesängen ausklingt.

Zunächst mag die etwas rohe Produktion der Platte ein wenig unpassend wirken, jedoch wird mit der Zeit deutlich, dass diese den ruppigen und ungeschliffenen Charakter der acht ausgedehnten Tracks wunderbar in Szene setzt. Zugegeben, mit den zuletzt erschienenen Werken von AOSOTH oder ANTAEUS kann “DE PRAESTIGIIS ANGELORUM“ nicht ganz mithalten, doch immerhin versucht die Truppe um “INRVI“ gar nicht erst deren Stil zwanghaft nachzueifern. Für alle begeisterten Anhänger der eigenwilligen französischen Spielart lohnt es sich daher definitiv IV einmal anzutesten.

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