Temple Of Baal – Mysterium

9. Januar 2016
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TempleOfBaal_Mysterium_frontAuf ihren ersten Veröffentlichungen zelebrierten TEMPLE OF BAAL noch lupenreinen Schwarzstahl, der ganz nach traditionellem Rezept der alten Schule reichlich roh und ungeschliffen aus den Boxen lärmte. Im Laufe der Jahre entwickelten die Franzosen ihren Sound allerdings kontinuierlich weiter, sodass die vierköpfige Truppe rund anderthalb Dekaden nach ihrer Gründung wesentlich reifer und vielschichtiger ans Werk geht, wie sie auf dem aktuellen Langspieler namens “MYSTERIUM“ abermals demonstriert. Erneut halten TEMPLE OF BAAL den Anteil an todesmetallischen Einflüssen auf diesem enorm hoch, sodass sich die Tracks des Albums als ziemlich brachial erweisen.

Zwar wurzelt die Platte mit zahlreichen Salven fies klirrender Riffs noch immer tief im klassischen Black Metal, doch verschmelzen TEMPLE OF BAAL diesen völlig nahtlos mit derben Death Metal, der sich mit tiefer gestimmten Sechssaitern und derben Blastattacken unaufhaltsam seinen Weg durch Songs wie “Holy Art Thou“ oder “Divine Scythe“ bahnt. In diesen bricht das Quartett radikal mit seiner rumpeligen Vergangenheit und entfesselt stattdessen ein brutales Gemetzel, dessen kraftvolle und technisch perfekte Umsetzung seinesgleichen sucht. Speziell mit den furiosen Leads, die immer wieder das massive Riffing durchbrechen, gelingt es der Truppe herausragende Akzente zu setzen. Im weiteren Verlauf von “MYSTERIUM“ baut das französische Quartett allerdings nicht nur auf ein alles vernichtendes Geprügel, bietet doch beispielsweise “Hosanna“ ein mächtig walzendes Midtempo, dem die rohen Growls von “Amduscias“ den letzten Schliff verleihen. Zudem hüllen sich Tracks wie “Lord Of Knowledge And Death“ oder das kurze “Dictum Ignis“ mit sphärischen Synthesizern, gezupften Akustikgitarren sowie kehligem Choralgesang in eine bedrohliche Aura, die letztendlich wieder den Bogen zum schwarzmetallischen Ursprung von TEMPLE OF BAAL spannt.

Somit dürfte “MYSTERIUM“ für Liebhaber von Black und Death Metal interessant sein, werden beide Spielarten hier doch perfekt miteinander verknüpft. Lediglich reine Anhänger des knarzenden Soundes der alten Schule werden wohl mittlerweile keine Freude mehr mit TEMPLE OF BAAL haben.

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