Mörbid Vomit – Doctrine Of Violence

MörbidVomit_DoctrineOfViolence_frontZugegeben, es ist schon ein etwas seltsamer Name, den sich MÖRBID VOMIT vor rund vier Jahren bei ihrer Gründung gegeben haben, doch schließlich stammt das auf seinem Promophoto mit reichlich Blut übergossene Quartett aus Finnland und dort geht ja bekanntlich alles ein wenig eigenwilliger und ausgefallener zu als anderswo. Rein musikalisch sind die zehn Songs vom aktuellen Erstlingswerk namens “DOCTRINE OF VIOLENCE“ allerdings so gar nicht im finnischen Stil verwurzelt, sondern klingen vielmehr nach dem einschlägigen Schaffen der westlichen Nachbarn.

Zwar ist dies heutzutage nicht unbedingt ein Zeichen von Innovation oder Eigenständigkeit, eifern doch überall unzählige Formationen den einstigen Wegbereitern aus Stockholm und Götheborg nach, doch immerhin machen MÖRBID VOMIT ihre Sache hierbei wirklich mehr als ordentlich, sodass sie aus der Masse herausstechen können. Es hagelt nahezu unablässig brachiale Salven mächtig walzender Riffs, die beispielsweise in “Beaten From Belief“ oder “Engulfed By The Plague“ mit einer gehörigen Portion lässigem Groove sowie kernigen Leads angereichert werden, während in “Morbid Gluttony“ und “Necrotic Revelation“ vielmehr eine ungestüme Raserei tobt. Auf diese Weise lassen die vier Finnen ihre Tracks zu jeder Sekunde nach absolut ursprünglichem Elchtod klingen und nicht selten wirken einzelne Passagen fast schon vertraut. Leider ist dies kein Zufall, wird doch mit jeder verstrichenen Minute von “DOCTRINE OF VIOLENCE“ klarer, dass die Truppe eine gewisse schwedische Kapelle besonders zu verehren scheint, wird diese doch mitunter ein wenig zu offensichtlich kopiert. Es handelt sich hierbei um BLOODBATH zu ihren Anfangszeiten, die sowohl in Bezug auf Riffing, Vocals als auch Sound zum großen Vorbild genommen wurden, sodass letztendlich in manchen Momenten der Eindruck entsteht, dass MÖRBID VOMIT gar keinen Wert auf eine eigene Note legen. Dies mindert den Hörgenuss natürlich deutlich, was umso ärgerlicher ist da, die Finnen angesichts ihrer handwerklich einwandfreien Arbeit zweifelsohne das Potential besitzen, mehr als das Dargebotene zu kreieren.

Somit hinterlässt “DOCTRINE OF VIOLENCE“ trotz der oben genannten positiven Aspekte schlussendlich einen etwas faden Beigeschmack, fehlt es der Platte doch schlichtweg an frischen Ideen und einer eigenen Identität. Für eingefleischte Genrefreunde dürften MÖRBID VOMIT möglicherweise dennoch interessant sein, eine wirkliche Kaufempfehlung lässt sich an dieser Stelle allerdings nicht aussprechen.

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