Mournful Congregation – The Exuviae Of Gods – Part II

10. Juli 2023
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Fast auf den Tag genau ein volles Jahr haben MOURNFUL CONGREGATION ihre treuen Anhänger auf den schon vor geraumer Zeit angekündigten Nachfolger von „THE EXUVIAE OF GODS – PART I“ warten lassen, doch dürften es die meisten Liebhaber des beklemmenden Funeral Doom Metals der vier Australier gewohnt sein, nicht stetig mit frischen musikalischen Werken überhäuft zu werden, sodass die Freude über das nun endlich vorliegende „THE EXUVIAE OF GODS – PART II“ entsprechend groß sein sollte. Da beide EPs ein gemeinsames Konzept eint, ist nicht nur der Titel gleich geblieben, wird auch der kontrastreiche Stil des Artworks aufgegriffen und abermals werden drei Songs dargeboten, von denen es sich bei einem erneut um eine Neuaufnahme eines sehr alten Titels von der zweiten Demoveröffentlichung der Truppe handelt.

Nachdem auf dem ersten Teil zunächst „An Epic Dream Of Desire“ in ein zeitgemäßeres Klanggewand gehüllt wurde, darf sich nun „Heads Bowed“ mit einer druckvolleren sowie differenzierten Produktion von einer neuen Seite zeigen und „THE EXUVIAE OF GODS – PART II“ zudem feierlich eröffnen. Sind es zu Beginn noch verhalten gezupfte Akustikgitarren, die sanft in den mehr als 12-minütige Koloss einleiten, übernehmen rasch tonnenschwere Riffs das Zepter und erschaffen mit ihrem dunklen Grollen einen genretypischen Sound, in dem sich natürlich auch melancholische Melodien inmitten eines schleppenden Rhythmus wiederfinden, sodass MOURNFUL CONGREGATION hier puren Funeral Doom Metal mit all den typischen Trademarks zelebrieren. Dass ihre Kompositionen bald drei Jahrzehnte später einen deutlich anderen Charakter angenommen haben, zeigen die Herren aus Down Under mit den beiden nachfolgenden Tracks, die ein wesentlich strukturreicheres sowie filigraneres Songwriting offenbaren. Sind es in „The Forbidden Abysm“ in erster Linie verschlungene melodische Akzente, wohl dosierte Keyboardpassagen, aber auch sehr rhythmische Variationen des Schlagzeuges, die ein enorm dynamisches, wenngleich nicht weniger dunkles Werk entstehen lassen, lebt das nahezu 20-minütige „The Paling Crest“ von seinen ausschweifenden und gefühlvollen Gitarrenarrangements, die sich mit einem ungewohnt leichtem und beschwingtem wiederkehrenden Motiv bis in die letzten Takte des monumentalen Songs ziehen. Auf eine fast schon experimentelle Weise werden hier die Genregrenzen nicht nur ausgereizt, sondern an mancher Stelle gar überschritten, ohne dass das Ergebnis unpassend wirken würde, sorgen MOURNFUL CONGREGATION mit ihrem erdrückenden Downtempo dafür, dass die bedrohliche Finsternis nie völlig verschwindet.

Besonders für langjährige Fans wird auch „THE EXUVIAE OF GODS – PART II“ interessant sein, präsentieren sich MOURNFUL CONGREGATION mit unterschiedlichen Facetten, die jedoch allesamt sehr ansprechend sind. Wer sich bislang noch nicht mit der Kapelle auseinandergesetzt hat, sollte vielleicht lieber auf eines der letzten Alben zurückgreifen, statt zu versuchen, sich die düstere Klangwelt der Australier mit dieser EP zu erarbeiten. Bis ein neuer Langspieler erscheinen wird, dürfte noch ein wenig Zeit ins Land ziehen.

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