Turia – Dor

1. Juli 2023
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Erst mit ihrem dritten Langspieler namens „DEGEN VAN LICHT“ konnten TURIA ein deutlich größeres Publikum erreichen als zuvor, was sicherlich zum Teil auch dem Wechsel zum Qualitätslabel Eisenwald zu verdanken war, das die Platte in den richtigen Kreisen bewerben konnte. Aber auch die sieben hymnischen Tracks sprachen natürlich für sich und wurden im Underground zu Recht in den höchsten Tönen gelobt. Es bleibt zu hoffen, dass nun mehr als drei Jahre später neues Material nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird. Bis es jedoch so weit ist, kann mit „DOR“ in die frühen Tage der niederländische Truppe zurückgereist werden, stellen diese ihr zunächst lediglich als limitierte Kassette veröffentlichtes Debütalbum auf ihrer Internetpräsenz mittlerweile zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Dass sie schon direkt nach ihrer Gründung eine klare Vorstellung davon hatte, wohin die muskalische Reise gehem soll, die in nahezu unveränderter Form auch bis heute andauert, das zeigen TURIA auf „DOR“ bereits innerhalb der ersten paar Minuten. Zwar klingt die knapp 40-minütige Platte wesentlich roher und ungeschliffener, als zuletzt „DEGEN VAN LICHT“ und dennoch lassen die eisig peitschenden Riffs den epischen Charakter erkennen, der mittlerweile vorherschend ist. Es sind dabei nicht einmal herausragende Leads oder ausgedehnte Melodiebögen, die hierfür verantwortlich sind. Nein, es ist einzig und alleine die simple und doch enorm wirkungsvolle Rhythmusarbeit, mit der TURIA diese weiten und bedrückenden Klanglandschaften erzeugt, in denen die heiseren Schreie fast schon geisterhaft widerhallen und die sehnsüchtige Atmosphäre mit garstigem Zorn anreichern. Zwar mag das Material der drei Niederländer mit der Zeit gereift sein und wurde um einige filigranere Facetten erweitert, doch demonstrierten sie auf „DOR“ mehr als eindrucksvoll, wie auch mit sehr begrenzten Mitteln ein großer Werk erschaffen werden kann.

Wer sich also mit den frühen Veröffentlichungen von TURIA bislang noch nicht beschäftigt hat, der sollte dies dringend nachholen und am besten mit dem ausdrucksstarken Erstlingswerk beginnen. Wie eingangs erwähnt, kann „DOR“ kostenlos heruntergeladen werden, doch sollte es auch noch physische Exemplare zu erwerben geben.

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