Ophis – Withered Shades

18. Januar 2011
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Die Thematisierung von zerstörten Hoffnungen, qualvollem Leid und einem schlussendlich unausweichlichen Tod sind heutzutage, zugegebenermaßen, keine wirklich originelle Offenbarung mehr, im Bezug auf die lyrische Gestaltung eines musikalischen Werkes. Als wesentlich interessanter darf die Frage angesehen werden, auf welche Art und Weise diesen Emotionen Ausdruck verliehen wird. Die aus Hamburg stammende Formation OPHIS zelebriert auf ihrem aktuellen Werk „WITHERED SHADES“ schleppenden Doom Metal, der, mit einer düsteren Brise Todesblei vermengt, die gewünschte Wirkung erzielen soll.

Schwermütige Gitarrenlinien bilden die Grundlage für eine kalte und dunkle Atmosphäre, die von der ersten Minute an in ihren Bann zu ziehen vermag.  Authentisch gelingt OPHIS die Vertonung von Kummer und Schmerz. Der Hörer findet sich in einer Klangwelt wieder, in der bedrückende Riffs und ein donnerndes Schlagwerk vorherrschen und Geschwindigkeit keine Bedeutung zu haben scheint. Facettenreich werden fünf Kompositionen in Überlänge präsentiert, die mit viel Liebe zum Detail ausgeschmückt wurden, ohne jedoch überladen zu wirken. Allen voran das dynamisch bediente Schlagzeug kann mit ausreichend Abwechslung und gelegentlichen Ausflügen in höhere Geschwindigkeitsbereiche samt einer wuchtigen Doublebase überzeugen. Wenngleich OPHIS den Haupttenor des Album auf tragenden Doom Metal legen, finden sich jedoch auch genreübergreifende Stilmittel, die „WITHERED SHADES“ eine deutlich hörbare Vielschichtigkeit verleihen. Sowohl der vereinzelt eingestreute Schreigesang, als auch der Gastbeitrag von FÄULNIS Sänger „Seuche“ verleihen den Gesangslinien eine schwarzmetallische Prägung, abseits der dominierenden Growls.

Dem Quartett ist mit ihrem Zweitwerk „WITHERED SHADES“ ein mehr als ordentliches Album gelungen, dass nicht alleine auf seinen, wenn auch überwiegenden, Doomanteil reduziert werden sollte. Zu vielfältig und abwechslungsreich zeigt sich das dargebotene Material auf den insgesamt 64 Minuten, als es stur in einer Genreschublade ablegen zu können.

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