Osoka – Osoka

21. Dezember 2013
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Osoka_Osoka_frontNur selten geben Bands so wenig über sich preis, wie die russische Formation OSOKA, die nicht nur völlig auf eine Internetpräsenz verzichtet, sondern auch ihrem Label Slow Burn Records scheinbar nur die nötigsten Informationen über sich weitergeleitet hat. Fakt ist jedoch, dass die aktuelle Platte der Truppe, die den schlichten Titel “OSOKA“ trägt, im Mai diesen Jahres erschienen ist und mehr als obskure Klangkulissen bereithält.

Es fällt schwer, die Kreationen der Truppe präzise in Worte zu fassen, finden sich doch so viele unterschiedliche Elemente in den sieben Kompositionen wieder, die schließlich zu einem homogenen Sound zusammenfließen. Das Fundament der Songs wird aus zähen Riffkonstrukten geformt, die sich scheinbar nur widerwillig dem Rhythmus des enorm abwechslungsreich bedienten Schlagzeuges anpassen wollen. Stilistisch erinnert die Saitenarbeit hierbei zunächst an eine äußerst minimalistische Mixtur aus schwerem Doom Metal und rohem Sludge, wenngleich sich bei genauerem Hinhören noch weitere Details entdecken lassen. So weist etwa der Track “Otec“ mit seinen monotonen Stakkatoriffs und den entsprechend kraftvoll in Szene gesetzten Drums eine deutlich Schlagseite in Richtung Post-Rock oder auch Post-Hardcore auf … die Grenzen scheinen fließend zu sein. Als Referenzen können etwa Kapellen wie OMEGA MASSIF oder NEUROSIS herangezogen werden.

Interessant an der Musik von OSOKA ist dabei, dass die Truppe während der gesamten Laufzeit von knapp einer Stunde vollkommen auf Melodiebögen verzichtet und dennoch eine unglaublich intensive Atmosphäre erschafft, die stellenweise deutlich psychedellischen Anleihen aufweist. Verantwortlich hierfür ist das Zusammenspiel der schlichten Gitarrenarrangements, die sich nicht selten in einer Endlosschleife zu befinden scheinen, und des kräftig dröhnende Sounds. Wer nun aggressive Growls oder heisere Schreie als vokalistische Untermalung erwartet, wird schnell eines besseren belehrt. OSOKA bedienen sich stattdessen eines buddhistisch anmutenden Mönchsgesangs, der zwar dezent in den Hintergrund gerückt wurde, die Tracks allerdings dennoch in eine mystische Aura hüllt und dem gesamten Album einen exotischen Charme verleiht.

Während Monotonie und Minimalismus anderern Gruppierungen nicht selten das Genick brechen, sind sie auf “OSOKA“ die erfolgreich dominierenden Elemente. So geht das Konzept der Russen weitestgehend auf und die Stücke ziehen den Hörer nach einer kurzen anfänglichen Skepsis in ihren Bann, doch hält die Faszination leider nicht auf Dauer an. OSOKA klammern sich zu sehr an ein festes Schema und brechen bis auf einige wenige Ausnahmen zu selten aus diesem aus. Dennoch ist “OSOKA“ ein durchaus hörenswertes Album geworden, das von Fans der oben genannten Bands angetestet werden sollte.

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