Brachialität, Kraft, Bestimmtheit – Attribute voller Ausdruck. Frankreichs Schwarzstahlhorden vereinen sie zu düsterer Tonkunst mit ungekannter Tiefe und Durchschlagskraft.
Das bordeauxer Viergespann OTARGOS beschreitet mit “NO GOD, NO SATAN“ erneut den zunehmend frequentierten Pfad des progressiv angehauchten Düster-Schwarzstahls. Der nunmehr vierte Output der Franzosen besticht von Anfang an durch ein mehr als amtliches Klanggewand und nicht zu ignorierende Bestimmtheit.
Zehn Kompositionen meist schnellerer Gangart prasseln, oft dissonant gestaltet, auf den Hörer ein und geleiten das Individuum sachte aber dennoch bestimmt in neuartige Sphären ungekannter Natur. Aufgelockert durch instrumentale Passagen erstreckt sich “NO GOD, NO SATAN“ über 47 energiegeladene sowie kurzweilige Minuten.
Unbarmherzig walzen OTARGOS voran ohne jegliche Schwächen offenkundig preiszugeben. Eindrucksvoll arbeitet Fronter “Dagoth“ mit verschiedenen Gesangsstilistiken, wechselt von Growls zu durchdringendem Keifen oder den zu Ende vermehrt auftretenden gesprochenen Passagen. Die Instrumentalarbeit ist mehr als sauber, die Arrangements griffig, detailliert aber verblüffenderweise strukturell wenig ausgefeilt. Darunter leidet der Wiedererkennungswert und vor allem die Langzeitwirkung des Materials.
Mit den letzten Veröffentlichungen der Genrekollegen MERRIMACK und DEATHSPELL OMEGA können OTARGOS noch nicht ganz mithalten. Dennoch überzeugt “NO GOD, NO SATAN“ durch Tiefgang und Detailreichtum.