Patria – Magnus Adversia

Hierzulande sind PATRIA noch weitestgehend unbekannt und dass, obwohl die brasilianische Truppe in den letzten neun Jahren enorm fleißig war und bereits sechs Langspieler sowie ein paar Splits und EPs auf den Markt gebracht hat. Für ihre aktuelle Platte, die erst vor wenigen Wochen erschien, konnte das Duo aus Rio Grande do Sul einen Vertrag bei Soulseller Records ergattern, die “MAGNA ADVERSIA“ als schmuckes Digipak sowie auch auf Vinyl veröffentlichten und ordentliche Promotion für das Album machen, das es in der Tat verdient hat, einmal in Ruhe angehört zu werden.

Die zehn Tracks des Rundlings orientieren sich stilistisch sehr stark am schwedischen Black Metal und DARK FUNERAL lassen sich an dieser Stelle wohl am ehesten als anschaulicher Vergleich heranziehen. Es muss allerdings angemerkt werden, dass PATRIA mit einem wesentlich abwechslungsreicheren Songwriting und den stärkeren Melodien aufwarten und von denen gibt es auf “MAGNA ADVERSIA“ jede Menge. Sowohl in den von treibenden Blasts und heftigen Riffattacken unterlegten Momenten in “Infidels“ oder “Heartless“ als auch in eher midtempolastigen Songs a là “A Two Way Path“ winden sich düstere Leads durch die massiven Kontrukte der brachialen Rhythmusfraktion und sorgen für eine dichte Atmosphäre, die die Durchschlagskraft des Werkes jedoch nicht im Geringsten mindert. Trotz aller melodischen Akzente offenbart “MAGNA ADVERSIA“ fiesen und geradlinigen Black Metal, der enorm kraftvoll aus den Boxen schallt. Für diesen ebenso wuchtigen wie transparenten Sound zeigt sich Øystein G. Brun von BORKNAGAR verantwortlich, der als Co-Produzent an der Platte mitwirkte und zudem Mixing und Mastering übernahm. Immerhin sitzt mit Asgeir Mickelson ein ehemaliger Bandkollege als Sessionmusiker hinter dem Schlagzeug.

Es mag kritisch angemerkt werden, dass der keifende Gesang auf Dauer etwas eintönig wird und das gesamte Material der Brasilianer nur bedingt eine eigene Note mit sich bringt. Dies schmälert den Hörgenuss der rund 50-minütigen Lichtscheibe aber nicht wirklich, liefern PATRIA auf dieser doch viele tolle Ideen, die handwerklich absolut sauber umgesetzt werden. Punkten können da nicht nur die groovigen Riffs in “Arsonist“ mit ihrem rotzigen Flair, sondern ebenfalls die eingestreuten und stimmungsvollen Akustikgitarren in “Communion“ sowie dem abschließenden Titeltrack, der ein wenig an die beiden instrumental gehaltenen Stücke von MARDUK auf “THOSE OF THE UNLIGHT“ und “OPUS NOCTURNE“ erinnert.

Es wäre PATRIA zu wünschen, dass sie mit “MAGNA ADVERSIA“ endlich die verdiente Aufmerksamkeit der Szene erhalten, können sich die Songs der beiden Südamerikaner doch durchaus hören lassen. Interessant dürfte der melodische Black Metal in erster Linie für Fans von NECROPHOBIC oder frühen MARDUK sein.

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