Poema Arcanus – Transient Chronicles

31. Mai 2014
By

PoeamaArcanus_TransientChroniclesIm Grunde sind Re-Releases von ehemals limitierten und somit seit längerer Zeit vergriffenen oder in minderwertigem Sound veröffentlichten Platten stets eine sinnvolle Angelegenheit. Weshalb jedoch der hier vorliegende Langspieler der chilenischen Doom Metal Formation POEMA ARCANUS nur ein Jahr nach seiner Veröffentlichung von Solitude Productions erneut auf den Markt gewuchtet wird ist ein Rätsel, gibt es doch weder durch Ausverkauf oder ungenügende klangtechnische Produktion einen driftigen Anlass hierzu. Wie dem auch sei, Fakt ist, dass “TRANSIENT CHRONICLES“ dieser Tage komplett remastered und zusätzlich mit einem Bonustrack versehen erneut in den Läden landet.

Stilistisch tummeln sich POEMA ARCANUS mit den düsteren und schwermütigen Kompositionen ihres mittlerweile fünften Full-Length Albums irgendwo in der Schnittmenge von Kapellen wie FUNERAL, MY DYING BRIDE und MAR DE GRISES und vereinen geschickt verschiedene musikalische Elemente miteinander. Die Chilenen überzeugen dabei vor allem mit einem interessanten und eigenständigem Riffing, das oft fernab jeglicher Eingängigkeit ein sehr abwechslungsreiches Klangbild erzeugt, in dem die Grenzen zwischen traditionellem Doom Metal und harschem Death/Doom Metal häufig fließend sind. Auf diese Weise bedient sich “TRANSIENT CHRONICLES“ einem steten Wechsel von sehnsüchtigen und zuweilem melancholisch anmutenden Arrangements, voll von sanften Melodiebögen und gefühlvollem Klargesang auf der einen, und brachialen Passagen, dominiert von wütenden Riffs und rauen Growls, auf der anderen Seite. Zweifelsohne gelingt es POEMA ARCANUS mit diesem Konzept ansprechende Songs zu kreieren, die hinsichtlich ihrer instrumentalen als auch gesanglichen Umsetzung wenig Grund zur Beanstandung lassen.

Dennoch kann “TRANSIENT CHRONICLES“ während seiner Gesamtlaufzeit von mehr als einer Stunde nicht durchgängig das gleiche Level aufrecht erhalten, finden sich doch zwischen durchaus starken Tracks wie “Us, Those Half Dead“ und “Fugitiv“ zuweilen Passagen, in denen das Quartett nicht so recht in Fahrt kommen will und sich scheinbar in den zu verzweigten Songstrukturen festfährt. Leider verstärkt auch der knapp 11-minütige Bonustrack “Errant Souls“ diesen Eindruck, wenngleich sich auch in diesem zahlreiche erstklassige Ansätze wiederfinden.

Wenngleich “TRANSIENT CHRONICLES“ an sich doch keinesfalls ein schlechtes Album geworden ist, verlässt den Hörer nach Verklingen des letzten Tones doch der Gedanke nicht, dass POEMA ARCANUS aus den verarbeiteten Ideen wesentlich mehr hätten rausholen können. Anhänger der oben aufgeführten Gruppierungen sollten sich die Platte dennoch in einigen ruhigen Momenten zu Gemüte führen und sich ihr ganz eigenes Urteil bilden.

Homepage

Tags: , , , , , ,

Comments are closed.