Siculicidium – Hosszú út az örökkévalóságba

24. Mai 2014
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Siculicidium_Hosszúútazörökkévalóságba_frontAuf ihrer letzten Veröffentlichung, der zwei Tracks umfassenden 7“ Platte “KERINGŐK (VALSES)“ aus dem Jahr 2012, zeigten sich die Black Metaller SICULICIDIUM ungewohnt experimentell und betraten mit ihrer persönlichen Interpretation des 1987er Songs “New Mind“ der US-amerikanischen Noise-Rock Truppe SWANS neue musikalische Pfade, die allerdings nicht jedem Anhänger der Rumänen zugesagt haben dürften. Wer sich mit dem eher sperrigen und eigenwilligen Material der EP nicht so recht anfreunden konnte, wird nun mit dem neuen und mittlerweile zweiten Full-Length Werk “HOSSZÚ ÚT AZ ÖRÖKKÉVALÓSÁGBA“ entschädigt, auf dem SICULICIDIUM an ihr bisheriges Schaffen anknüpfen.

Eröffnet wird “HOSSZÚ ÚT AZ ÖRÖKKÉVALÓSÁGBA“ von den ruhigen und melancholischen Klängen des nur kurz gehaltenen Openers “Végtelen Út“, der gemeinsam mit dem sehr gelungenen Artwork des Albums, das als schickes Digipak samt Booklet daherkommt, perfekt auf die kommenden sechs Songs einstimmt. Auf den ersten Blick erwecken diese einen reichlich rohen und ungestümen Eindruck, für den sich vor allem der kantige und ruppige Sound des Langspielers verantwortlich zeigt. Nach und nach jedoch erschließt sich der wahre Charakter der Tracks, die eine abwechslungsreiche und intelligente Instrumentalarbeit vorweisen, in der speziell das dynamische Schlagzeugspiel von Drummer “Khrul“ gekonnt Akzente setzen kann. Abseits des traditionellen Black Metals greifen SICULICIDIUM auch auf diverse Elemente aus Post-Rock oder Folk zurück, sodass sich inmitten des zumeist aggressiv-räudigen Riffings immer wieder auflockernde Arrangements finden, in denen sowohl sehnsüchtige Leads, als auch verträumte Akustikgitarren für einen angemessenen Kontrast sorgen. Zudem trägt auch der dezente Einsatz einer Trompete in Stücken wie “Ezek Vagyunk“ oder “Melankólikus Transzcendens“ einen guten Teil zum Charme von “HOSSZÚ ÚT AZ ÖRÖKKÉVALÓSÁGBA“ bei und verleiht dem Werk eine völlig eigene Note. Auf diese Weise variieren SICULICIDIUM stets zwischen verschiedenen Facetten, denen sich die kehligen und rauen Vocals von Fronter Lugosi je nach vorherrschender Stimmung entsprechend anpassen, was seinen Höhepunkt schließlich in einem düster-monotonem Sprechgesang im abschließenden Titeltrack findet.

Aus einer Vielzahl unterschiedlicher stilistischer Mittel erschaffen SICULICIDIUM auf ihrem zweiten Langspieler eine vielschichtige und doch in sich stimmige Klanglandschaft. Wenngleich für die zahlreichen Details zwar ein etwas sehr ungeschliffener Sound gewählt wurde, ist “HOSSZÚ ÚT AZ ÖRÖKKÉVALÓSÁGBA“ dennoch ein durchweg interessantes und hörenswertes Album mit einer sehr intensiven Atmosphäre geworden.

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