Purgatory – Apotheosis Of Anti Light

Zwar dauert es eigentlich noch ein paar Monaten bis zu ihrem 30-jährigen Jubiläum, doch läuten PURGATORY die bevorstehenden Feierlichkeiten schon jetzt lautstark mit ihrem nunmehr neunten Langspieler namens „APOTHEOSIS OF ANTI LIGHT“ ein, der in wenigen Tagen ein weiteres Mal bei War Anthem Records erscheinen wird. Natürlich darf nicht erwartet werden, dass eine Kapelle, die bereits seit so einer langen Zeit besteht, auf ihre alten Tage noch mit nennenswerten Neuerungen überraschen wird und dennoch hält die Platte eine Premiere bereit, sind auf ihr doch erstmalig zwei Gitarristen zu hören, nachdem es im vergangenen Jahr kleinere Anpassungen in der Besetzung gab.

Davon abgesehen jedoch, bleibt bei der sächsischen Horde alles wie gehabt, geht diese ihren einst eingeschlagenen Weg unbeirrt weiter und liefert brachialen Death Metal ohne jegliche Kompromisse ab. Dies wird gleich zu Beginn mit dem plakativen „(We Declare) War“ demonstriert, mit dem PURGATORY mit gnadenloser Härte voranpreschen und ein wahres Inferno an pfeilschnellen Blasts und mächtig fies sägenden Riffs abliefern, die nach etwas mehr als fünf Minuten nur verbrannte Erde hinterlassen. Nicht weniger effektiv toben sich die vier Recken in „Accused, Sentenced And Buried Alive“ oder „Ropes In November (Samhain’s Curse Part III)“ aus, brüllt sich Mirko Dreier hier offenbar sämtlichen Frust der vergangenen Jahre von der Seele, während sich seine Kollegen weiterhin in einem nicht weniger brutalen Gemetzel ergehen, in dem besonders die Handgelenke von Lutz Göhzold erstaunliche Leistungen vollbringen und die Becken nach allen Regeln der Kunst verdreschen.

Natürlich kann eine solche Raserei alleine schon aus Rücksicht auf den Spannungsbogen eines Albums nicht auf Dauer aufrecht erhalten werden und so liefert „APOTHEOSIS OF ANTI LIGHT“ rechtzeitig Tempovariationen, bevor ein unschönes Sättigungsgefühl einsetzt. Es klingt jedoch nicht weniger bösartig, wenn sich PURGATORY in „The Moaning Of Dismal Halls“ und „Expectato Solis“ einem schwer walzenden Rhythmus hingeben, zumal hier und da doch wieder kurzzeitig auf’s Gaspedal gedrückt wird. Ungeachtet dessen, ist in den neun Tracks aber auch so für genügend Abwechslung gesorgt, versteht es die Truppe nach all der Zeit natürlich kurzweilige und intensive Songs zu schreiben, ohne permanent auf pures Geknüppel zu setzen. Erneut einige interessante Akzente setzen können die geladenen Gastsänger, zu denen etwa erneut A. Deathmonger zählt.

Eine letzte Tradition, der PURGATORY auf ihrem aktuellen Langspieler treu bleiben, ist das erneute Vertrauen in die stets gute Arbeit von Patrick W. Engel, der in seinen Temple Of Disharmony Studios abermals für einen druckvollen Sound gesorgt hat. Somit kann „APOTHEOSIS OF ANTI LIGHT“ niemanden enttäuschen, der sich darüber im Klaren ist, was von den ostdeutschen Wüterichen erwartet werden darf.

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