Sargeist – Feeding The Crawling Shadows

10. März 2014
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Sargeist_FeedingTheCrawlingShadows_frontFür jeden Liebhaber finnischen Schwarzstahls dürfte 2014 ein wahres Fest werden! Pünktlich zu ihren 20-jährigen Jubiläen haben die beiden Kultformationen BEHEXEN und HORNA für diesen Herbst frische Veröffentlichungen in Form eines neuen Langspielers beziehungsweise einer sechs LPs umfassenden Compilation, die sämtliche Tracks der zahlreichen 7“ EPs enthalten wird, angekündigt. Die lange Wartezeit bis dahin wird zudem auf angenehme Weise von einem neuen Full-Length Werk aus dem Hause SARGEIST verkürzt, das bereits in diesem Frühjahr erscheint und den schmucken Titel “FEEDING THE CRAWLING SHADOWS“ trägt.

Zuletzt gelang der Truppe um Gitarrist “Shatraug“ in 2010 mit “LET THE DEVIL IN“ ein durchaus ordentliches Werk, das mit dem bisher kraftvollsten Sound in der Bandgeschichte überraschte, wenn auch musikalisch leider keine wirklich herausragenden Songs geboten wurden. Immerhin musste SARGEIST anerkannt werden, ihrem charakteristischen Stil, der bereits die frühen Tage der Kapelle prägte, weiterhin treu geblieben zu sein und gewohnt solide Kost zu präsentieren. Erwartungsgemäß ändert sich hieran auch mit “FEEDING THE CRAWLING SHADOWS“ nichts, knüpfen die zehn neuen Tracks doch nahtlos an jene des Vorgängers an. In vertrauter Manier statten die Finnen ihre Songs mit griffigen Riffs aus, die bei aller Räudigkeit doch nicht selten einen dezenten Hauch bitterer Melancholie mitschwingen lassen, wie etwa in “Return Of The Rats“ oder “The Shunned Angel“, die sehnsüchtige Leads bereithalten. Im krassen Kontrast hierzu stehen hingegen furiose Titel wie “Snares Of Impurity“ und “The Unspoken Ones“, in denen pure Aggression wütet und die perfekt vom fiesen Gekeife von “Hoath Torog“ ergänzt wird, der jedoch zuweilen auch in wesentlich dunklere Growls wechselt, wie auch auf “NIGHTSIDE EMANATIONS“, der noch immer aktuellen Scheibe von BEHEXEN.

Wie schon zuvor auf “LET THE DEVIL IN“, gelingt es SARGEIST auch auf dem aktuellen Werk nur bedingt, wirklich markante Songs zu komponieren. Zwar weiß “FEEDING THE CRAWLING SHADOWS“ an sich durchweg zu gefallen, doch existieren kaum solch eingängige Passagen, wie in den Tracks “Empire Of Suffering“ oder “Let The Devil In“, die nicht nur die Highlights des letzten Albums bildeten, sondern auch ihren Weg ins Live-Set des Quartetts fanden. Dieser Umstand kann jedoch auch dem sehr ruppigen Sound der Platte geschuldet sein, der einen klaren Weg zurück zu den Wurzeln einschlägt und somit die viel gelobte Klangtransparenz von “LET THE DEVIL IN“ vermissen lässt. In dem häufig verwaschenen Instrumentalgerüst lässt sich das Riffing nicht selten nur schwer heraushören, sodass manche Strukturen schlichtweg verloren gehen.

Stagnation oder Beständigkeit? Schlussendlich wird jeder für sich selbst entscheiden müssen, wie er “FEEDING THE CRAWLING SHADOWS“ bewertet. Wer den eigenständigen Stil von SARGEIST schätzt, wird wohl auch an diesem Album nicht vorbeikommen und sich auch vom rohen Klang der Platte nicht abschrecken lassen.

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