Slowrun – Prologue

19. März 2014
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Slowrun_Prologue_frontWährend unser Alltag immer häufiger von Hektik und Stress bestimmt wird und Augenblicke der Ruhe und Entspannung zu einer kostbaren Seltenheit werden, hat es den Anschein, als laufen die Uhren in der Abgeschiedenheit von Finnland noch ein klein wenig langsamer. Diesen Eindruck erweckt zumindest die Formation SLOWRUN mit ihrem aktuellen Erstlingswerk namens “PROLOGUE“, dessen sechs Kompositionen den nahezu perfekten Soundtrack für stille Momente der Erholung liefern, in denen der Hörer alles um sich herum vergessen kann und stattdessen tief in sphärische Klangwelten eintaucht.

Das skandinavische Duo erschafft diese aus sanften Post-Rock Arrangements, in denen sich sehnsüchtig anmutende Gitarrenmelodien in vielschichtige Songkonstrukte einfügen, die sowohl von weichen Bassspuren, die sich dezent mit der übrigen Instrumentierung verweben, allerdings auch hin und wieder eine etwas dominantere Rolle einnehmen, als auch von einem abwechslungsreich bedienten Schlagwerk geprägt werden. Trotz aller Variation sichert dieses lediglich die rhythmische Begleitung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Während Stücke wie “Ripples And Time“ oder “Escapism“ sich einzig derartiger Stilmittel bedienen und auf diese Weise wunderschöne, genretypische Passagen erschaffen, die zum Träumen verleiten, zeigen sich “On A Fading Road“ oder der 10-minütige Abschlusstrack “Void“ zudem von ambientartigen Elementen durchzogen. So kreieren Synthesizer düster angehauchte, aber dennoch volle und warme Soundcollagen, die sich geschickt mit den melancholischen Leads verbinden und das Gesamtgefüge ein wenig auflockern können. Bemerkenswert ist, dass es sich bei “PROLOGUE“ um ein vollständig instrumental gehaltenes Werk handelt, das während seiner Laufzeit kaum an Reiz verliert. Zugegeben, SLOWRUN treten ein wenig auf Stelle, sind die sechs Titel der Platte doch alle nach dem selben Muster konzipiert und bedienen sich somit nur einiger weniger Ideen, die von Song zu Songs lediglich leicht abgeändert wurden.

Dies ist jedoch nicht weiter tragisch, entfaltet “PROLOGUE“ seine entspannenden Wirkung doch bestens, indem es den Hörer aus seinem Alltagstrott herausreißt und für die Dauer einer dreiviertel Stunde alles um sich herum vergessen lässt. Somit liefern SLOWRUN ein sehr spezielles Werk ab, das sich zweifelsohne nur für gewisse Momente eignet, bei Anhängern von Kapellen wie GROWN BELOW oder FADING WAVES jedoch durchaus Anklang finden wird.

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