Shattered Hope – Abscence

12. April 2011
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Schwere Nebelschwaden ziehen sich dicht und undurchsichtig über die raue See. Eisige Wellen branden tosend und schäumend gegen den, von der Zeit gezeichneten Stein. Doch das Mauerwerk des Turmes bleibt standhaft und trotz auch nach Jahren noch den wütenden Wassern um, wie seit jeher, seinen Dienst zu erfüllen. Mit einem schwachen aber beständigen Leuchten erhellt er auch die schwärzeste Nacht und weist den Weg durch den Sturm, vorbei an Klippen und Felsen, hinein in den sicheren Hafen. Ein Licht im Dunkeln, ein Hoffnungsschimmer für verirrte Seeleute…

Bereits die schlichte Gestaltung des Artworks von „ABSCENCE“ lässt eine Reihe düsterer Impressionen im Kopf des Betrachters entstehen. Aus musikalischer Sicht ist es der aus Griechenland stammenden Formation SHATTERED HOPE auch gelungen, exakt diese Eindrücke in beklemmenden Kompositionen auf ihrem Erstlingswerk zu vertonen.

Stilistisch gesehen ist das Schaffen des Sextettes durchaus dem Funeral Doom Metal zuzuordnen, wenngleich ein deutlicher Akzent todesmetallischer Anleihen nicht von der Hand gewiesen werden kann. Im Vergleich zu Genrekollegen zeigen sich SHATTERED HOPE sehr verspielt und präsentieren mit einer facettenreichen Saitenarbeit, sowie starken Keyboardeinflüssen alles andere als minimalistische oder gar monotone Songstrukturen. Insgesamt zeigen sich die sieben Stücke auf „ABSCENCE“ sehr bemüht eine dichte Atmosphäre aufzubauen und diese  über die gesamte Länge aufrecht zu erhalten oder mittels Spannungsbögen sogar zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen setzen die Griechen glücklicherweise nicht nur auf den Einsatz der Tasteninstrumentierung, sondern bedienen sich wohl dossiert veträumter Gitarrenmelodien und eines Streicherensembles, welchem gegen Ende der gut 60 minütigen Spielzeit zudem ein eigenes Stück zu Teil wird.

Mit „ABSCENCE“ ist der Gruppierung ein durchaus gelungener Einstieg geglückt bei dem sowohl Qualität als auch Quantität stimmig sind. Puristen sollten vor einem Kauf jedoch zunächst antesten, ob ihnen die sehr atmosphärisch und melodische Spielweise von SHATTERED HOPE zusagt.

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