Siculicidium – A halál és az iránytű

17. Mai 2019
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Die selbsternannten transsilvanischen Kulturterroristen von SICULICIDUM melden sich drei Jahren nach “LAND BEYOND THE FORREST“ dieser Tage mit einem neuen Output zurück, bei dem es sich jedoch leider nicht um den allmählich überfälligen dritten Langspieler der Truppe handelt. Stattdessen liefert das durchgedrehte Duo aus dem wunderschönen Siebenbürgen eine zwei Stücke umfassende EP ab, die natürlich wieder bei den rumänischen Kollegen von Sun & Moon Records erscheint und zudem mit einem ziemlich gelungenen Artwork ausgestattet wurde, das den morbiden Charakter des dargebotenen Materials recht gut einfängt.

Dabei fällt das mit “A HALÁL ÉS AZ IRÁNYTŰ“ schlicht nach seinen beiden enthaltenen Kompositionen benannte Werk gar nicht unbedingt so eigenwillig aus, wie die bisherige Platten der Kapelle, ist vielmehr recht eingängiger Black Metal mit teils atmosphärischer Note zu belauschen. Diese sticht gleich zu Beginn in “A halál“ hervor, wird der fast 7-minütige Track von verspielten Leads mit akzentuierten Percussions eröffnet, bevor SICULICIDUM mit rauen Riffs und galoppierendem Rhythmus los-preschen und in eine ziemlich triste Stimmung verfallen, für die vor allem die gewohnt ein-tönig grummelnden Vocals von Béla Lugosi verantwortlich sind, der von gesanglicher Variation nicht wirklich viel zu halten scheint. Mehrmals wird das recht flotte Tempo für träge Passagen unterbrochen, in denen aber das Schlagwerk weiterhin ziemlich dynamisch bleibt, sodass “A halál“ trotz einiger schleppender Momente nie komplett an Fahrt verliert und schließlich begleitet von schrägen Blechbläsern ausklingt.

Es bleibt schräg, denn besagte Blechbläser sind stellenweise auch in “Az iránytű“ wieder mit dabei und klingen ganz so, als habe die nahende Kavallerie vor ihrem Ritt etwas zu tief ins Glas geschaut. In seiner Quintessenz unterscheidet sich der Titel nicht allzu stark von seinem Vorgänger, gehen SICULICIDUM zunächst recht geradlinig ans Werk und liefern puristische Strukturen mit harschen Riffs in einem stampfenden Midtempo. Erst zur Hälfte hin wandelt sich der Track sehr plötzlich und knarzende Bassläufe bilden den Auftakt zu einem abgedrehten Mittelpart mit perfekt integrierter Maultrommel, die für jene bizarre Stimmung sorgt, die SICULICIDUM auf jeder ihrer Platten kreieren. Fast schon ein wenig brav verläuft sich “Az iránytű“ darauf hin mit unverzerrten Gitarrenmelodien, die “A HALÁL ÉS AZ IRÁNYTŰ“ nahezu bedächtig enden lassen.

Somit ist “A HALÁL ÉS AZ IRÁNYTŰ“ ein willkommenes Lebenszeichen des rumänischen Zweiergespanns, das seinen Weg unbeirrt fortsetzt, wenngleich die EP im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen etwas bodenständiger ausfällt. Kauzig und abseits der aktuellen Trends im Black Metal bleiben SICULICIDUM in jedem Fall. Nicht nur Liebhaber von MASTER’S HAMMER oder TORMENTOR sollten die Osteuropäer daher antesten, sofern noch nicht geschehen.

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