Zunächst im Alleingang von Harris Sopovic als Soloprojekt gegründet, wurde SODOMISERY im Rahmen der Aufnahmen der ersten selbstbetitelten EP dennoch um eine vollständige Besetzung mit namhaften Kollegen von Formationen wie DIABOLICAL, NETHERBIRD, LIK sowie KATATONIA erweitert, die allerdings allesamt direkt nach der Veröffentlichung wieder ihren eigenen Verpflichtungen nachgingen, sodass leider erneut ein komplett neues Line-Up aufgestellt werden musste. Dieses ist bislang zum Glück konstant geblieben und auch auf dem vorliegenden Debütalbum von SODOMISERY namens „THE GREAT DEMISE“ zu hören, das bereits vor einiger Zeit von Testimony Records auf den Markt gebracht wurde und zeigt, dass die Truppe keineswegs auf bekannte Namen der Szene angewiesen ist.
Von der ersten Sekunde an klingt „THE GREAT DEMISE“ durch und durch schwedisch, wobei sich die neun Tracks der Platte der Herkunft von SODOMISERY zum Trotz nicht wirklich am typisch todesmetallischen Sound aus Stockholm orientieren, sondern mit reichlich schwarzmetallischen Anleihen zwischen all ihren melodischen Strukturen vielmehr auf den Spuren von NECROPHOBIC, NAGLFAR und bisweilen auch frühen HYPOCRISY wandeln und dabei eine ziemlich gute Figur machen. Bereits die ersten Takte von „Reapers Key“ bleiben mit ihren eingängige Riffs sofort im Gedächtnis hängen und wecken mit flirrenden Leads nostalgische Erinnerungen an die Hochzeiten des Melodic Black Metal aus Schweden mit all den mittlerweile legendären Kapellen, zu denen etwa DISSECTION, SACRAMENTUM oder DAWN gehören. Zwar geht es in einigen der nachfolgenden Songs, wie etwa „Into The Cold“ oder „Arise“ deutlich geradliniger und weniger verspielt zu, kommt in diesen die finstere Seite von SODOMISERY stärker zum Vorschein, doch hält sich „THE GREAT DEMISE“ insgesamt sehr in der Waage, was die unterschiedlichen Anteile an todes- beziehungsweise schwarzmetallischen Elementen betrifft. So erweist sich beispielsweise „The Messenger“ erneut als perfekt durcharrangierter Track mit erstklassigen gedoppelten Gitarren und „Until They Burn“ nimmt mit nach einer stimmungsvollen Akkustikeinleitung mit leidenschaftlichen Melodien und getragenen dunklen Growls sogar hymnischen Charakter an.
Bis zum letzten Takt des instrumental gehaltenen Ausklanges namens „The Abyss“ bleibt „THE GREAT DEMISE“ ein in sich ebenso stimmiges, wie vielschichtiges Werk irgendwo zwischen atmosphärischem Death Metal und melodischem Black Metal. Zwar bringen die altbekannten Ideen dem Genre keinen wirklichen Mehrwert, doch legen SODOMISERY dennoch eine Platte vor, die wunderbar frisch und unverbraucht klingt.