Stielas Storhett – Expulse
Jede halbwegs ernst zu nehmende Gruppierung strebt eine, wenn auch mitunter nur geringfügige Qualitätssteigerung von Release zu Release an. Vielen Künstlern gelingt es nach viel versprechenden Erstlingen jedoch nicht, die eigene Vergangenheit in den Schatten zu stellen.
Nicht so bei STIELAS STORHETT. „Damien T.G.“ überspringt obige Hürde bei jeder neuen Veröffentlichung scheinbar spielend. Das neueste Werk des Russen, welches schlicht „EXPULSE“ betitelt wurde, demonstriert die Stärken des Kreativkopfes abermals eindrucksvoll. Das Material der MCD „SKD“ gibt hierbei grob die Richtung vor. „EXPULSE“ glänzt durch omnipräsente, stets eigenständige und fabelhaft intonierte Leadarbeit, die sich als roter Faden über die Gesamte Spielzeit erstreckt. Hierbei ist besonders die Eigenständigkeit STIELAS STORHETTs hervorzuheben. Die verwendeten Linien bewegen sich fern abwärts von gängigen Standards und fräsen sich ohne Vorwarnung in den Gehörgängen fest. Unterstützung findet die federführende Gitarre durch präzise Rhythmusarbeit seitens Schlagzeugs und Bass. Die sieben Kompositionen bewegen sich vorwiegend im Midtempo, brechen selten dafür aber umso heftiger aus. Das Wechselspiel aus Melancholie, Raserei und verträumten Schweben zündet durchwegs und wird gegen Ende der Scheibe durch schwarzmetalluntypische Blechbläser in neue Bahnen geleitet.
„EXPULSE“ – Selbst nach der verdammt starken Kurzrille „SKD“ gelingt „Damien T.G“ nochmals eine Steigerung. Das zweite Vollalbum des Russen steht ohne Zweifel an der Spitze der diesjährigen Schwarzmetall-Veröffentlichungen. Eine Ablösung kann hier höchstens durch FARSOTs „INSECTS“ erfolgen. Pflichtprogramm!