Vomit Ritual – Callous

Einen etwas unappetitlichen Namen haben sich die drei Herren aus Riverside für ihr gemeinsames musikalisches Projekt ja schon ausgewählt, wenngleich ihre klangvollen Pseudonyme wie „Sado Chaos“ oder „Sex Goat Sodomizer“ diesen im Bezug auf seine Stumpfsinnigkeit sogar noch locker übertreffen können. Immerhin muss VOMIT RITUAL aufrichtig zugestanden werden, auf diese Weise die perfekten Rahmenbedingungen für ihr derbes Material geschaffen zu haben, denn die sieben Songs auf „CALLOUS“ sind roh, brutal und entbehren nahezu jegliche Ästhetik.

Fast fünf Jahre sind seit dem letzten akustischen Lebenszeichen der kalifornischen Recken ins Land gezogen und trotzdem kommt das nun vorliegende Debüt gerade mal auf eine etwas mehr als eine halbstündige Spielzeit, die angesichts des dargebotenen dumpfen Geprügels jedoch völlig ausreichend ist. Dies soll nicht bedeuten, dass „CALLOUS“ kein ordentliches Album geworden ist, bieten VOMIT RITUAL minimalistischen und finsteren Death Metal mit ordentlicher Durchschlagskraft, der besonders den Fans von GRAVE MIASMA oder KRYPTS voll und ganz zusagen dürfte. Gehüllt in einen absolut ranzigen Sound, ergehen sich die ziemlich schlicht zusammengeschusterten Tracks durchgehend in alles niederwalzenden Riffs, die jeglichen Feinschliff vehement ablehnen. Es muss sicher nicht extra erwähnt werden, dass filigrane Details der Sechssaiter hier vergeblich gesucht werden und ein paar melodisch anmutende Leads im zäh dahin kriechenden „Lower Vibrational Entities“ oder dem mächtigen „Nervous Temple“ definitiv mehr als genug Zierrat darstellen. Stattdessen sind es bestialische Vocals, die mal röchelnd, mal viehisch brüllend, einige blutrote Farbtupfer zum düsteren Gesamtwerk beitragen. Trotz einer zutiefst morbiden Atmosphäre, die sich bis zum letzten Takt von „CALLOUS“ breit macht, lassen die lärmenden Songs letztendlich den jeweils eigenen Charakter vermissen. Klar, es knallt und donnert in ausnahmlos jedem Stück tüchtig, doch wirklich voneinander unterscheiden lassen sich diese nur schwer. Dies bedeutet somit auch, dass wirkliche Höhepunkte auf „CALLOUS“ leider nicht existieren, haben VOMIT RITUAL ihren ersten Langspieler etwas zu einheitlich komponiert.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass das oben genannte Klientel nicht dennoch seine wahre Freude an „CALLOUS“ haben wird, bietet die derbe Platte doch beste Unterhaltung in der entsprechenden Nische. In der breiteren Masse des Genres werden VOMIT RITUAL mit diesem brachialen Konzept allerdings weniger stark auf sich aufmerksam machen können.

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