Vorum – Poisend Void

Vorum_PoisendVoid_frontEs scheint, als nehme die Flut an Bands, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Old School Death Metal einer vergangenen Dekade neu aufleben zu lassen kein Ende und so erscheinen fast täglich neue Werke von aufstrebenden Kapellen auf dem immer unüberschaubarer werdenden Markt für extreme Klänge. Während in den heimischen Gefilden vielversprechende Gruppierungen wie CHAPEL OF DISEASE oder VENENUM mit ihrem kauzigen Todesblei das Szepter an sich reißen konnten, werden im frostigen Finnland die Herren von VORUM als heißer Geheimtipp gehandelt. Zwar ist das Quartett bereits seit einigen Jahren aktiv, veröffentlicht jedoch mit „POISENED VOID“ nun sein erstes Full-Length Album.

Im direkten Vergleich zum bisherigen Schaffen von VORUM fällt zunächst auf, dass die Produktion des aktuellen Outputs deutlich weniger rotzig und ungestüm ausgefallen ist, als noch zuvor auf der Debüt-EP „GRIM DEATH AWAITS“. Sicherlich ist „POISENED VOID“ immer noch weit davon entfernt zu glatt gebügelt oder brav zu klingen und dennoch büßen die acht Songs hierdurch zumindest einen Hauch ihres rohen Charmes ein, wie speziell die neue Version des bereits auf der Split mit den Kollegen von VASAELETH enthaltenen Stückes „Evil Seed“ erkennen lässt. Insgesamt jedoch gehen VORUM immernoch reichlich brachial ans Werk und zelebrieren düsteren Death Metal ganz im Stile der frühen 90er Jahre. Songs wie „Impetious Fire“ oder „Dance Of Heresy“ wüten dabei gewaltig und glänzen mit einem unbarmherzig donnernden Schlagzeug und fiesen Gitarren, die sich zumeist einem furiosem Tremoloriffing bedienen. Die Finnen achten dabei stets darauf einem roten Faden zu folgen und sich nicht im tosenden Gewirr der Blastattacken zu verlieren und verleihen „POISENED VOID“ mit wuchtigen Midtempo-Passagen und vereinzelten Breaks eine gute Portion Dynamik, während eingestreute Leadgitarren die Songs gekonnt um eine melodische Note bereichern und für atmosphärische Momente sorgen können.

Auf diese Weise vereinen VORUM die unterschiedlichsten Einflüssen von Death Metal Veteranen wie ASPHYX, INCANTATION oder auch AUTOPSY und ANGELCORPSE in ihren Kompositionen. Dass die Finnen hierbei gänzlich auf die Verwendung von frischen Ideen verzichten, muss somit wohl kaum extra erwähnt werden. Dies ist auch gar nicht nötig, da „POISENED VOID“ auch so ausreichend Facetten bereithält, die keineswegs verstaubt klingen. Schade ist es allerdings, dass sich VORUM während der gesamten Spielzeit zu sehr an nur einem Songwriting-Muster orientieren und es somit verpassen, den acht Stücken einen jeweils eigenen Charakter einzuverleiben. Während die Platte so zwar einen durchaus positiven Gesamteindruck hinterlässt, können sich einzelne Tracks nur schwer im Gedächtnis halten.

Trotz kleinerer Schwächen weiß „POISENED VOID“ zu gefallen und kann von jedem Old School Fanatiker ohne Bedenken zwischen den Platten der oben genannten Bands im heimischen Regal einsortiert werden.

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