Weak Aside – Forward Into Darkness
Bei der Auswahl der Cover ihrer Alben haben WEAK ASIDE bislang noch nie ein wirklich glückliches Händchen bewiesen und auch mit dem ebenso schrillen wie kunterbunten Artwork von “FORWARD INTO DARKNESS“ brechen die vier Niedersachsen in diesem Herbst leider nicht mit dieser Tradition. Wichtig ist ja allerdings bekanntlich nur der Inhalt einer Platte und was diesen anbelangt, haben WEAK ASIDE ebenfalls keinerlei Neuerungen vorzuweisen, was bedeutet, dass erneut brachialer Death Metal erster Güte dargeboten wird, der mit reichlich Durchschlagskraft alles in Schutt und Asche legt.
Bereits mit einschlägigen Songtiteln wie “Until You Die“ oder “Violence“ machen WEAK ASIDE sofort unmissverständlich klar, dass sie keinesfalls friedliche Absichten verfolgen, sondern von der ersten Sekunde an auf knallharten Konfrontationskurs gehen. Entsprechend wird der völlig wehrlose Hörer unmittelbar einem fast 40-minütigen Bombardement explosiver Riffsalven ausgesetzt, die sowohl wie ein pfeilschneller Hagelsturm auf ihn herniederprasseln, als auch gleich einem tonnenschweren Marschflugkörper neben ihm detonieren und dabei in einem weitem Umkreis nichts als verbrannte Erde hinterlassen.
Nach wie vor sind WEAK ASIDE mit lässig groovenden Riffs und treibenden Schlagzeugrhythmen vornehmlich im walzenden Midtempo unterwegs, scheuen jedoch den Ausbruch in flottere Gefilde keinesfalls, wird die Geschwindigkeit etwa in “Royal Blood Dethroned“ gewaltig angezogen und auch in “Face Down“ knallen die vier Jungs dem Hörer eine ordentliche Ladung tosende Blasts um die Ohren. Garniert wird diese Hommage an OBITUARY zudem mit wüsten Growls, die jenen von John Tardy wohl kaum ähnlicher sein könnten. Dabei ist “FORWARD INTO DARKNESS“ keinesfalls eine Zusammenstückelung bereits von anderen Bands gehörter Elemente, wenngleich WEAK ASIDE durchaus kein Geheimnis daraus machen, woher die Inspirationen für die zehn Songs stammen und ebenfalls mit an BOLT THROWER erinnerndem Riffing oder HYPOCRISY huldigenden Leads in “The End“ spielen. Trotz all dieser Querweise zu den todesmetallischen Idolen der norddeutschen Herren behält das Album einen eigenständigen Charakter, der zudem mit einem strukturierten und fesselenden Songwriting voller Spannungsbögen überzeugen kann. Zwar beinhaltet “FORWARD INTO DARKNESS“ keinen wirklichen Hit, doch dafür bewegt sich das gesamte Werk ohne Ausfall auf einem gleichbleibend hohem Niveau, das ebenfalls die transparente und fette Produktion aus dem Soundlodge Studio halten kann.
WEAK ASIDE erweitern die in den letzten Jahren ohnehin sehr lebendig und vielfältig gewordene heimische Death Metal Szene mit “FORWARD INTO DARKNESS“ um ein weiteres starkes Album. Auf den Markt gebracht wird die Platte übrigens von F.D.A. Records, die sich schon für die Veröffentlichung der Vorgängers verantwortlich zeigten und nun abermals drei unterschiedliche Versionen vorlegen.