Wedding In Hades – Misbehaviour

13. September 2012
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WeddingInHades_Misbehaviour_frontSeit dem vor zwei Jahren erschienen Debütwerk “ELEMENTS OF DISORDER“ haben sich bei dem französischen Quartett WEDDING IN HADES einige Veränderungen ergeben. So lässt bereits der Austausch des ursprünglichen – recht unleserlichen und wenig ansehnlichen – Logos gegen eine schlichte und elegante Schriftart auf dem Artwork der aktuellen Platte einen dezenten Stilwechsel vermuten. In der Tat vollzieht das Material auf “MISBEHAVIOUR“ einen deutlichen Wandel und ertönt wesentlich weniger düster und bedrohlich aus den Boxen, als noch die Songs des Erstlingswerkes.

Der unheilvolle und vor allem sehr keyboardlastige Sound von Songs wie “Centuries Of Men“ oder “As You Die“ wurde gegen eine melancholische Stimmung voll bedrückender Gitarrenarrangements und Klavierpassagen ersetzt. Bedächtig ziehen sich die schwermütigen Riffs in gemächlichem Tempo durch Stücke wie “Forsaken“ oder “Regrets“ und werden dabei von klaren Akustikgitarren oder auch Streichern unterstützt. Die acht auf “MISBEHAVIOUR“ enthaltenen Kompositionen zeigen sich auf diese Weise detailiert ausgearbeitet und mit ansprechenden Ideen versehen. Leider gestalten WEDDING IN HADES nahezu jeden Song nach dem selben Schema und so lässt vor allem die fast durchgängig gleich bleibende Geschwindigkeit der Tracks etwas an individuellem Wiedererkennungswert vermissen. Zwar bleibt der sehr gelungene hymnische Refrain von “Men To The Slaughter“ oder auch der helle Klargesang von “Sleeping Beauty“ oder “Almost Living (But Not Dead Yet)“ inmitten der sonst ertönenden Growls durchaus im Gedächtnis hängen, insgesamt wird jedoch auf “MISBEHAVIOUR“ etwas zu wenig Abwechslung geboten.

Zu Gute gehalten werden muss den Franzosen jedoch, dass sie mit dem Song “The One To Blame“ immerhin einen Versuch starten, diverse zusätzliche Facetten in die Platte einfließen zu lassen, indem zu Beginn ein aggressives und durchaus todesmetallisches Riffing das Zepter übernimmt und begleitet von flirrenden Keyboardmelodien durchaus überrascht. Leider verfällt der eher kurz gehaltene Song allerdings schon ab der Hälfte der Spielzeit in ein ähnliches Muster wie der Rest der Scheibe. Dennoch beweisen WEDDING IN HADES mehr als deutlich, dass durchaus einiges an Potential vorhanden ist, nur stellenweise noch nicht richtig zur Anwendung gebracht wird.

WEDDING IN HADES vertonen auf ihrem Zweitwerk Melancholie und Schwermut ohne dabei zu aufgesetzt oder kitschig zu klingen. Zwar muss die angebrachte Kritik der aufkommenden Eintönigkeit im Hinterkopf behalten werden, was allerdings nicht bedeutet, dass “MISBEHAVIOUR“ nicht dennoch portioniert für angenehme Unterhaltung sorgen kann.

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