Whales And Aurora – The Shipwreck

13. Januar 2013
By

Sartre statt Melville

WenngleichWhalesAndAurora_TheShipwreck_front WHALES AND AURORA im Rahmen ihres Debütwerkes mit allerlei Motiven aus der Schifffahrt spielen, finden sich auf “THE SHIPWRECK“ dennoch keine Erzählungen über die gefährlichen Entdeckungsreisen tapferer Seemänner, die in den tosenden Gewalten des Ozeanes umherirren. Vielmehr entführen die vier Italiener den Hörer mit ihren schleppenden Kompositionen in die dunklen Abgründe des menschlichen Bewusstseins mit all seinen Ängsten und Sehnsüchten – verloren in Visionen…hilflos treibend…

Viel Zeit hat sich das Quartett aus der Provinz Vicenza gelassen, um “THE SHIPWRECK“ fertig zu stellen, was der Platte allerdings auch anzuhören ist. So liefern WHALES AND AURORA ein durchdachtes und in sich stimmiges Konzeptwerk ab, das mit diversen Elementen aus Post-Rock, Slugde und Doom Metal einige Parallelen zum Schaffen der niederländischen Kollegen ORTEGA aufweisen kann. Die Truppe nutzt dabei die unterschiedlichsten Stilmittel, um detailverliebte Songs mit einer vielschichtigen Instrumentalarbeit zu erschaffen. Der Versuch hierbei einen eigenständigen Sound zu kreieren, ist WHALES AND AURORA durchaus gelungen – vor allem für eine erste Veröffentlichung.

Trotz der simpel gehaltenen Riffkonstrukte der Rhythmusgitarre, die zäh aber dennoch kraftvoll ertönen, können die Stücke mit psychedelischen Post-Rock Arrangements und atmosphärischen Melodiebögen für Variation und ein intensives Hörerlebnis sorgen. Gleichwohl erweckt “THE SHIPWRECK“ an mancher Stelle mit eher langatmigen Passagen, die ohne wirklichen Höhepunkt auf der Stelle treten, einen noch etwas unausgereiften Eindruck. Ein wenig mehr Dynamik wäre hier wünschenswert gewesen, wenngleich sich derartige Momente durchaus in Grenzen halten und den Gesamteindruck des Albums nicht sonderlich schmälern.

Stattdessen bleibt festzuhalten, dass “THE SHIPWRECK“ für ein Debüt überraschend stark ausgefallen ist und viel Potential erkennen lässt, sodass die angesprochenen Schwächen des Albums dabei leicht verschmerzbar sind.

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