Wombbath – Choirs Of The Fallen

26. März 2020
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Es war schon eine kleine Sensation, als sich WOMBBATH fast zwei Dekaden nach ihrer Auflösung plötzlich neu formierten und damit begannen, an einer neuen Platte zu werkeln. Zugegeben, von der Urbesetzung blieb nur Håkan Stuvemark übrig, der vier völlig neue Kollegen rekrutieren musste, von denen sechs Jahre später schon keiner mehr dabei ist. Trotzdem sei es dem schwedischen Herren gegönnt, in diesem Jahr den 30. Geburtstag seiner ersten Kapelle zu feiern und zwar mit einem neuen Album, auf dem abgesehen von Jonny Petterson eine völlig neue Mannschaft zu hören ist. Immerhin sind mit dem Songwriter und dem Sänger zumindest die markantesten beiden Faktoren gleich geblieben.

Unglücklicherweise lässt gerade deren Wiedererkennungswert auf „CHOIRS OF THE DAMNED“ jedoch ein wenig zu wünschen übrig. Zweifelsohne ist die Stimme von Jonny Petterson absolut passend zum stilistischen Konzept von WOMBBATH und eigentlich auch wunberbar aggressiv, doch fehlt letztlich die eigene Note, die ihn von all den zahlreichen anderen Vocalisten unterscheidet, die in ähnlicher Weise ins Mikro röhren. Gleiches gilt dabei für die zehn Tracks an sich, die altbackenen Elchtod mit sämtlichen Trademarks bereithalten und ihren traditionellen Ansatz stur und ohne jeglichen Blick über den Tellerrand verfolgen. Dies bedeutet, dass Stücke wie „Crawling From The Pits“ oder „A Sweet Taste Of Death“ abgesehen von ihren genreurtypischen Titel ebenfalls knarzende Gitarren mit walzende Rhythmen und melodischen Versatzstücken mitbringen und somit klingen, wie zig andere Bands ebenfalls, die diese Spielart für sich entdeckt haben. Leider bringen WOMBBATH keinerlei neue Ideen in ihr Schaffen ein, die es rechtfertigen würden, dass „CHOIRS OF THE DAMNED“ den Werken dieser vorzuziehen wäre.

Das klingt jetzt erstmal ziemlich hart und im Grunde ist „CHOIRS OF THE DAMNED“ ein durchaus solides Album mit kurzweiligen Songs, deren klassische Ausrichtung dem ein oder anderen Liebhaber schwedischen Death Metals dennoch voll und ganz zusagen dürfte. Problematisch ist dabei nur, dass ein solches Fazit in den letzten Jahren auf derart viele Gruppierungen zutrifft, dass dieses fast schon der Urteilsspruch dafür ist, weitestgehend unbeachtet in der breiten Masse unterzugehen. Schwächelt die Produktion zudem noch auf Grund eines nervigen Schlagzeugsounds ist dies nicht weiter förderlich.

Insofern ist es zwar schön zu sehen, dass Håkan Stuvemark es mit der Reunion von WOMBBATH ernst meint und in letzter Zeit eifrig neue Alben produziert, doch ein wirklicher Mehrwert geht auf diesen nicht hervor. Wie gesagt, werden eingefleischte Genrefans oder Nostalgiker ihre Freude an „CHOIRS OF THE DAMNED“ haben, für allen anderen jedoch gibt es spannendere Alben zu entdecken.

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