Wound – Engrained

Vor rund vier Jahren gelang es den hessischen Jungs von WOUND sich mit dem brachialen Death Metal ihres Erstlings deutlich vom Schaffen ihrer übrigen Kollegen bei F.D.A. Records abzusetzen, vermischten die vier Wiesbadener ihren rohen Todesblei neben einigen schwedisch geprägten Melodien zusätzlich mit einer ordentlichen Prise dreckigem Crust und schwarzmetallischen Elementen. Eine sehr gelungene Kombination, die in der Szene auf reichlich positives Feedback traf, sodass es für Fans von “INHALE THE VOID“ erfreulich sein dürfte, zu hören, dass WOUND dieser Ausrichtung auf ihrem zweiten, erneut vom brandenburgischen Qualitätslabel veröffentlichten Werk namens “ENGRAINED“ treu geblieben sind und keine unnötigen Experimente wagen.

Dies soll nicht bedeuten, dass es auf dem neusten Rundling gar keine Veränderungen gegenüber dem Vorgänger gibt, so fällt wohl als erstes die Produktion von “ENGRAINED“ auf, die deutlich weniger kratzig und stattdessen erheblich trockener daherkommt, allerdings noch weit davon entfernt ist, glatt gebügelt zu sein. Trotzdem muss gesagt werden, dass der roh sägende Sound von “INHALE THE VOID“ einen guten Beitrag zum Charme des Album beigetragen hat. Dennoch sorgen WOUND mit ihrem markanten Songwriting dafür, dass die Platte dennoch ausreichend derbe ausfällt, wird weiterhin das Konzept verfolgt, brachiale Prügelattacken mit eingängiger Melodik zu verknüpfen. In den acht Tracks wird eindrucksvoll demonstriert, wie abwechslunsgreich messerscharfe Tremolos, rhythmische Riffsalven und verspielte Leads, die sich stark an traditionellem Heavy Metal orientieren, zu durchschlagskräftigen Songs miteinander kombiniert werden können. Vereinzelt thrashige Sequenzen finden in diesem aggressiven Gemenge ebenso ihren Platz, wie ruhige Momente, in denen WOUND sogar auf unverzerrte Gitarren zurückgreifen, wie etwa im atmosphärischen Ausklang des fast 13-minütigen Titeltracks, der schon zu Beginn mit ungewohnt groovenden Passagen aufhorchen lässt. Eine ganz besondere Note zu “ENGRAINED“ kann erneut Christian Schettler mit seinem hasserfüllten Gesang beisteuern, der zwischen dumpfen Growls und bösartigem Gekeife pendelt.

WOUND sind sich der Stärken ihres Debütalbums bewusst und setzen diese auf dem passenderweise als “ENGRAINED“ benannten Nachfolger noch fokussierter in Szene, ohne sich dabei selbst zu kopieren. Trotz gleichbleibender Trademarks beherbergen die Stücke der Gruppe genug frische Ideen, um die dreiviertelstündige Platte spannend genug für mehrmalige Hördurchläufe zu halten.

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