Xeper – Ad Numen Satanae

Nicht immer erweist sich eine prominente Bandbesetzung als sicherer Garanten für qualitativ hochwertiges Material. Dies zeigt die aktuelle Veröffentlichung von XEPER auf recht unrühmliche Weise. Ursprünglich aus dem norditalienischen Padua stammend, zog es den als „Guh.Lu“ auftretenden und bereits bei namhaften Kapellen wie IMPIETY, GORGOROTH, THRONE OF KATHARSIS oder SETHERIAL tätig gewordenen Francesco Giacomin vor einigen Jahren in den hohen Norden, um seinen frostigen Black Metal fortan in einer angemessenen Umgebung zu komponieren. Für seinen vierten Langspieler namens „AD NUMEN SATANAE“ konnte der mittlerweile in Stavanger wohnhafte Musiker einige sehr bekannte Gesichter der Szene um sich scharren, die die Platte mit ihren jeweiligen Beiträgen allerdings nur eher bedingt aufwerten können.

Denn leider bringt es den sieben Songs von „AD NUMEN SATANAE“ angesichts des reichlich durchwachsenen Songwritings aus der Feder von „Guh.Lu“ nur wenig, dass mit „V. Einride“ von WHOREDOM RIFE ein absolut fähiger Drummer hinter den Kesseln sitzt, während die Gastbeiträge von „Blasphemer“ von VLTIMAS und AURA NOIR sowie anderen illustren Gestalten aus der Szene nicht wirklich aus den beliebig zusammengeschusterten Riffs herausstechen können. Sicherlich erheben XEPER keinesfalls den Anspruch, ein völlig neues Klangerlebnis zu präsentieren, wird vielmehr traditioneller Black Metal ganz nach Art der alten Schule geboten, der zudem mit einem textlichen Konzept über anti-kosmischen Satanismus in die Richtung von DISSECTION schielt. Folglich wird der Name des Leibhaftigen mehr als ein Mal erwähnt, wobei sich das die Platte eröffnende „Fiat Interitus“ schon als ziemlich daneben erweist. Nicht nur, weil die gesprochenen Beschwörungsformeln, mit denen der Gehörnte angerufen wird, schon seit Jahren völlig ausgelutscht sind, sondern ebenfalls, weil die Umsetzung als dilettantisch bezeichnet werden muss.

Im weiteren Verlauf der Platte wird auf ähnlich rituell anmutende Elemente glücklicherweise verzichtet und stattdessen geradliniger Black Metal mit griffigen Riffs und reichlich Blasts dargeboten. Stellenweise können die rohen Arrangements auch überzeugen, nur will es „Under The Will Of Satan“ oder „Snake That Brought The Flame“ nicht so recht gelingen, in sich dauerhaft stimmig und konstant zu klingen. Zwar dürfte es wohl absolut gewollt sein, dass „AD NUMEN SATANAE“ hier und da ein wenig nach MAYHEM klingt und doch fällt das Material zu sperrig und steif aus, als dass sich die nötige Stimmung einstellen will. Hinzu kommt, dass das grelle Keifen auf Dauer arg anstrengend wird und sich zu wenig Variation bedient. Einzig mit „Riding The Spiral Of Lilith“ legen die nordischen Recken ein beachtliches Highlight vor, erinnert der fast 10-minütige Track mit hymnisch verspielten Gitarren und einem stampfenden Rhythmus an die frühen Glanztaten von HADES und bleibt gleich beim ersten Hördurchlauf im Gedächtnis hängen.

Fast lässt sich sogar die unausgegorene Produktion ausblenden, die bei den übrigen Titeln deutlich stärker ins Gewicht fällt. In den schnelleren Passagen leidet „AD NUMEN SATANAE“ besonders unter dem matschigen Schlagzeugsound, während der Rest ebenfalls nicht besonders klar und druckvoll abgemischt wurde. Es ist im Hinblick auf die langjährige Erfahrung aller beteiligten Personen nicht nachzuvollziehen, warum ein solch dürftiger Sound abgenickt wurde. Somit existieren bei XEPER also noch einige Baustellen, die behoben werden wollen, sofern die Truppe noch in die obere Liga aufsteigen will. Potential ist vorhanden, dies zeigt der Rundling zweifelsohne, doch fehlt das nötige Fingerspitzengefühl für packende Strukturen und die existensberechtigende eigene Note.

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