Zombiefication – Procession Through Infestation
Im September diesen Jahres durften sich alle Anhänger urigen Death Metals über eine ausgedehnte Tour der chilenischen Truppe UNAUSSPRECHLICHEN KULTEN quer durch Europa freuen, bei der gemeinsam mit den heimischen Senkrechtstartern von INCARCERATION, sowie den mexikanischen Recken von ZOMBIEFICATION insgesamt neun Länder bereist wurden. Letztere nutzten diese Gelegenheit dabei nicht nur um ihr fünfjähriges Bandjubiläum zu zelebrieren, sondern auch um ihren mittlerweile dritten Langspieler namens “PROCESSION THROUGH INFESTATION“ zu präsentieren.
Kaum mehr als ein Jahr ist seit der Veröffentlichung des letzten Outputs “AT THE CAVES OF ETERNAL“ vergangen. Dementsprechend wenig hat sich kompositorisch bei ZOMBIEFICATION getan, sodass das aktuelle Material nahtlos an jenes der letzten Platte anknüpft. Noch immer ist das Duo tief im kauzigen Death Metal der alten Schule verwurzelt und somit wird auch auf “PROCESSION THROUGH INFESTATION“ nahezu vollständig auf unnötige technische Spielereien verzichtet und der Fokus stattdessen auf eine schaurige Gruftstimmung gelegt. Zur Heraufbeschwörung dieser bedienen sich die beiden Herren aus Mexiko eher eingängiger Strukturen, in denen das kernige Riffing geradlinig und einprägsam aus den Boxen schallt, ohne sich zu sehr in verschachtelten Passagen zu verlieren. Dennoch wirken flotte Tracks wie “Procession“ und “The Blackest Light“ nie plump oder gar vorhersehbar, verstehen sich ZOMBIEFICATION doch darauf, in ihren Kompositionen mit düsteren Leads oder unvermittelten Breaks stets die Spannung zu halten. Abseits der beklemmenden Atmosphäre, der auch die harschen Vocals gut zuarbeiten, durchläuft die Platte immer wieder Tempovariationen, sodass abseits des brutalen Gemetzels der oben genannten Songs das gesamte Spektrum vom groovig stampfenden “Crossing The Rite“ bis hin zum obskur-doomig anmutenden “Infestation“ vertreten ist und auch innerhalb der Tracks gerne variiert wird. Kurz gesagt, ZOMBIEFICATION sorgen dafür, dass es wird prinzipiell nie langweilig auf ihrem neusten Streich wird.
Die Tatsache, dass “PROCESSION THROUGH INFESTATION“ kaum neue Ideen beinhaltet und sich wie auch seine Vorgänger eher gängiger und bewährter Elemente ihrer Idole aus der schwedischen als auch auch US-amerikansichen Szene der frühen 90er Jahre bedient ist zwar nicht sonderlich erfreulich, aber dennoch zu verschmerzen. Immerhin ist dem Langspielers die feurige Leidenschaft ihrer Komponisten deutlich anzuhören und auch mit der druckvollen Produktion von Tore Stjerna aus dem schwedischen Necromorbus Studio kann das Material nochmals punkten.
Irgendwo zwischen AUTOPSY, OBITUARY und ENTOMBED angesiedelt, ist “PROCESSION THROUGH INFESTATION“ zwar kein sonderlich eigenständiges, aber dennoch authentisches Death Metal Album geworden, auf dem ZOMBIEFICATION ihren alten Helden gebührend huldigen.