Morbosidad – Tortura

13. November 2014
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Morbosidad_Tortura_frontEs mag böse Zungen geben, die nur allzu gerne behaupten, dass MORBOSIDAD lediglich ein dreistes Plagiat der kanadischen Black/Death Metal Veteranen BLASPHEMY ohne eigenständigen Sound sind. Auf der anderen Seite ist es jedoch Fakt, dass die Truppe um Tomas Stench nun seit mehr als zwei Dekaden aktiv ist und sich in in dieser Zeit mit zahlreichen Platten in gewissen Kreisen einen absoluten Kultstatus erarbeitet hat. Nach wie vor ist die Veröffentlichungsflut der unheiligen Texaner ungebremst und so ist die vorliegende EP der bereits dritte Output von MORBOSIDAD in diesem Jahr.

Geziert wird die vier Tracks umfassende Platte mit dem schlichten wie einprägsamen Titel “TORTURA“ von einem schmucken Artwork aus der Feder von Chris Moyen, der – wie auch schon bei früheren Werken – mit einem satanischen Ziegenbock im loderndem Höllenfeuer sowie einem ans Kreuz geschlagenen Gottessohn sämtliche Register zieht und somit optisch schonmal alle denkbaren Klischees abdeckt.

Natürlich steht das Material von “TORTURA“ der grotesken schwarz-weiß Illustration in Nichts nach und so entfesseln MORBOSIDAD mit “Entre La Muerte y Desolacion“ ein blasphemisches Spektakel das seinesgleichen sucht. Von den ersten Takten an, wird das Schaffen des Quartetts von infernalischen Riffs dominiert, die von wütenden Blasts angetrieben, fast ausschließlich im hohen Tempobereich angesiedelt sind und deren feurige Inbrunst nur in einigen, kurzen Passagen dezent gezügelt wird. Dennoch kommt die EP weitaus weniger chaotisch als frühere Werke der Truppe daher, ohne freilich jedoch zu brav zu klingen. Der Grund hierfür mag der eher am Death Metal orientierte Sound der Platte sein, die dafür auf die allzu räudigen schwarzmetallischen Elemente verzichtet. Auch die Produktion von “TORTURA“ wirkt kraftvoller denn je und lässt die derben Songs sowohl roh als auch brachial ertönen. Wenngleich sich diese Weiterentwicklung nur in Details erkennen lässt, ist sie dennoch vorhanden, bedeutet aber keinesfalls eine neue Ausrichtung. Trotz der dezenten Optimierung ihres Materials gelingt es MORBOSIDAD allerdings nicht, vollkommen zu überzeugen. Zu eintönig und wenig abwechlunsgreich sind die vier Songs, als das sie auch auf Dauer interessant bleiben.

Für eingefleischte Fans ist “TORTURA“ zweifelsohne dennoch ein Pflichtkauf, der neben den bisherigen Platten von MORBOSIDAD einen Platz im Regal findet. Als kleiner Bonus findet sich zudem ein Gastauftritt von Chris Reifert auf der EP, der sich in einem Song gemeinsam mit Tomas Stench die Seele aus dem Leib röchelt.

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