Aureole – Aurora Borealis

6. April 2018
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Im vergangenen Sommer konnte Markov Soroka mit dem selbstbetitelten Debüt seines Soloprojektes TCHORNOBOG in der Szene gewaltig Staub aufwirbeln, erwies sich das Album doch als episches Werk mit düsterstem Black Metal, der in ebenso  bizarre wie fesselnde Klangwelten entführte, die sich nur eher selten derart intensiv entfalten. Der aus den USA stammende Einzelkämpfer trat mit “TCHORNOBOG“ allerdings nicht zu ersten Mal in Erscheinung, komponiert dieser seit geraumer Zeit schon unter diversen weiteren Namen im schwarz-metallischen Sektor und veröffentlichte etwa ein Jahr zuvor mit “AURORA BOREALIS“ ebenfalls ein Werk im kompletten Alleingang.

Auf diesem verfolgt Markov Soroka stilistisch zwar einen etwas anderen Ansatz, als es auf “TCHORNOBOG“ der Fall ist, doch hinsichtlich der ungeheuer dichten Atmosphäre und der kantigen Produktion sind sich beide Platten durchaus sehr ähnlich. Nur eben mit dem Unterschied, dass bei AUREOLE statt morbider Brachialität vielmehr ambientgeladener Black Metal mit deutlich skandinavischer Prägung und stimmungsvollen Keyboards zelebriert wird, der Kapellen wie etwa DARKSPACE oder MIDNIGHT ODYSSEY nacheifert, ohne dabei lediglich eine Kopie zu sein. Während die synthetischen Sounds auf “AURORA BOREALIS“ neben der schlichten Gitarrenarbeit mit typischen Standardriffing und einigen eingängigen Melodien eindeutig im Fokus des Geschehen steht, rücken sowohl die undeutlich keifenden Vocals als auch das eher begleitende, als wirklich führende Schlagzeugspiel stark in den Hintergrund und dienen der sanften Untermalung der ausladenden Kompositionen. Am deutlichsten zeigt Markov Soroka wohl mit der abschließenden Neuinterpretation von “Nordlysets Dans“ von VEMOD aus Norwegen in welche Richtung er mit AUREOLE strebt und es muss gesagt werden, dass er dieses Ziel mit “AURORA BOREALIS“ erreicht hat, vereinen die neun enthaltenen Tracks mit ihren flirrenden Leads und sehnsüchtigen Sequenzen auf wunderbare Weise rohen Black Metal mit eisiger Erhabenheit und einer leidenschaftlichen Eleganz.

Dies mag nicht immer sonderlich originell sein und gerade der Verweis zu VEMOD lässt natürlich recht klar erkennen, woher Markov Soroka seine Inspirationen nimmt, was natürlich gewisse Vorstellungen beim Hörer entstehen lässt. Dies ist sicherlich ein kleiner Makel, der allerdings niemanden davon abhalten sollte, sich eingehender mit “AURORA BOREALIS“ zu beschäftigen, entfalten Titel wie “II: Flight Over Aurora Borealis“ oder “IV: Worlds Of Ice Stretched Thin Across The Skull“ eine herrliche Epik, die augenblicklich in ihren Bann zieht. Zwar ist das Album physisch nur auf Vinyl erhältlich, doch wer keinen Plattenspieler sein Eigen nennt, der kann sich “AURORA BOREALIS“ auf der Internetpräsenz von AUREOLE kostenlos oder gegen eine Spende herunterladen.

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