Necroblasphemy – Crypt

1. Februar 2024
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Wer seinen Death Metal gerne ordentlich stumpf und rumpelnd mag und findet, dass Veröffentlichungen heutzutage noch immer so klingen sollten, wie vor drei Dekaden, der sollte dringend die erste Demo von NECROBLASPHEMY antesten, wirkt diese doch wie ein verstaubtes Relikt einer längst vergangenen Zeit. In nicht einmal einer Viertelstunde prügelt sich die aus Heidelberg stammende und vor sechs Jahren gegründete Kapelle auf „CRYPT“ durch vier brachiale Songs, die nicht mehr nach alter Schule klingen könnten.

Es sei gleich vorweg eine dringende Warnung an alle Hifi-Fetischisten ausgesprochen, wurde bei der Produktion von „CRYPT“ nicht allzu viel Wert auf einen differenzierten Sound gelegt und besonders die gurgelnden Growls erwecken ein wenig den Eindruck, als sei während der Aufnahme in einen großen Blecheimer gebrüllt worden. Und dennoch wirkt das dumpfe Gekeife kombiniert mit der brachialen Instrumentalfraktion recht stimmig, geht diese doch nicht weniger zimperlich ans Werk. Bis zum letzten Takt liefern NECROBLASPHEMY eine gnadenlose Prügelorgie mit walzenden Riffs, die zwar alles andere als ein eingängiges Songwriting mit erhöhtem Wiedererkennungswert bietet und trotzdem ein breites Grinsen ins Gesicht aller Fans von derbem Old School Death Metal zaubern sollte. Zwar mögen die vier Tracks alle nach dem gleichen Muster konzipiert sein, sodass „CRYPT“ letztendlich nicht besonders viel Variation liefern, doch versteht sich das württembergische Trio dennoch darauf mit wirkungsvoll platzierten Wechseln in Tempo oder Rhythmus ausreichend Dynamik einzubauen, sodass ihre Demo unterm Strich sehr amtlich aus den Boxen schallt und durchaus Lust auf mehr macht.

Ein erster vollwertiger Langspieler scheint laut eigener Aussage von NECROBLASPHEMY tatsächlich gerade in Arbeit zu sein, sodass sich schon sehr bald zeigen wird, ob die Truppe mit ihrem archaischen Geknüppel auch auf Albumlänge überzeugen kann oder hierfür vielleicht doch auf ein paar zusätzliche Motive zurückgreifen wird. Bis es soweit ist, kann „CRYPT“ kostenlos herunterladen werden, um in düstere Gruften hinabzusteigen.

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