Siculicidium – Interview

26. April 2021
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Vor wenigen Wochen erschien mit „AZ ALÁMERÜLÉS LÁRVÁI“ der dritte Langspieler von SICULIDICUM aus Rumänien, einer Kapelle die hierzulande trotz einer sich bereits über fast zwei Jahrzehnte erstreckende Bandgeschichte noch immer eher ein Geheimtipp in schwarzmetallischen Kreisen ist. Wem dieser Name bislang unbekannt ist, der sollte gut aufpassen, denn wir haben uns mit „Pestifer“ unterhalten und sowohl über die Entstehung der Formation sowie deren Inspirations-quellen gesprochen. Weiterhin erfährt der Leser, weshalb „Sir Albert Witchfinder“ von REVEREND BIZARRE die Gruppe dazu brachte, englische Texte zu schreiben und warum es sich bei den nächsten Veröffentlichungen vermutlich erstmal wieder um EPs handeln wird.

I. Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für dieses Interview nehmt! Wie habt Ihr die letzten paar Monate verbracht? Ihr hattet auf Grund des Lockdowns vermutlich ein wenig mehr Zeit als gewöhnlich, um an Eurem Material zu arbeiten?

Wir grüßen Dich und danken Dir, für das Interesse an Siculicidium. Das letzte Jahr war voller Arbeit, Druck und noch mehr Angst als vor der Pandemie. Da wir mit unseren eigentlichen Berufen sehr stark eingebunden sind, hatten wir im Lockdown nicht mehr Zeit als sonst, da wir unsere Berufe nicht im Homeoffice ausüben können. Wir alle haben Jobs, bei denen wir den ganzen Tag körperlich unterwegs sein müssen. Es gab weniger lange Reisen, keine Konzerte und Partys wegen der Einschränkungen, also ja, am Ende vielleicht mehr Zeit zum Nachdenken an den Wochenenden. Ich hänge in diesen Zeiten in den Wäldern rum, wenn ich einen freien Tag habe. Nichts lädt dich besser auf, als Zeit in der Tierwelt und in der Natur zu verbringen.

II. SICULICIDIUM existiert schon seit fast zwei Jahrzehnten, aber trotzdem finden sich kaum Informationen über Euch und überhaupt seid Ihr hierzulande eher ein Geheimtipp im schwarzmetallischen Genre. Wie kam es damals zur Gründung der Band und welche Vorstellungen hattet Ihr bei Euren ersten Treffen von Eurem musikalischen Schaffen? Hattet Ihr zuvor bereits erste Erfahrungen in anderen Projekten gesammelt?

Wir trafen uns um die Jahrtausendwende in einem Rock Pub. Ich habe nur in High-School-Bands gespielt, nichts wirklich Erwähnenswertes. Wir sind keine professionellen oder ausgebildeten Musiker. Wir haben damals viel finnischen Black Metal gehört, wie Beherit, Barathrum, aber nicht nur, also dachten wir, wir könnten auch diese Art von Musik machen. So wurde das erste Demo bei einem Treffen mit ein wenig Alkohol an einem Tag geschrieben und aufgenommen. Unsere Idee war es, so primitiven Black Metal wie möglich zu machen, aber bis das Demo veröffentlicht wurde, entwickelten wir uns bereits in eine stürmischere und leidenschaftlichere Richtung mit besserem Songwriting, mehr Blut und Feuer!

III. Erwähnenswert ist die Bedeutung Eures Namens, handelt es sich bei SICULICIDIUM um ein im 18. Jahrhundert von der österreichischen Armee begangenes blutiges Gemetzel an den Széklern, einem ungarischen Volksstamm, der in Siebenbürgen siedelte. Aus welchem Grund habt Ihr Euch nach diesem Ereignis benannt? Seid Ihr grundsätzlich historisch interessiert und behandelt in Euren Texten derartige Begebenheiten oder gefiel Euch lediglich der Klang des Wortes?

Du kannst keine Zukunft haben, wenn Du Deine Vergangenheit nicht kennst. Also ja, wir interessieren uns für Geschichte und ich persönlich lese alles, was ich kann, über die Vergangenheit bis hin zur Antike. Aber das ist eher eine individuelle Neugier. Wir bringen historische Themen nicht zu oft in unsere Texte ein und wir sind definitiv keine Pagan-Metal-Band. Unsere Texte haben manchmal sehr zeitgenössische Themen, wenn man die Kryptogramme durchbohren kann, die Lugosi schreibt. Wir wollten einen typischen Metal- oder Black Metal- Namen vermeiden. Es gibt zahllose Bands namens Leviathan, Black Death, Tormentor usw. Wir haben uns nach einem tragischen Ereignis in unserem Land benannt, daher trägt der Name Siculicidium all die Tragik, Schmerzen und Trauer der Vergangen-heit unserer Vorfahren in sich, aber gleich-zeitig ist es auch das Symbol für die Fähigkeit, weiter zu gehen. Was auch immer passiert ist, Du musst vorwärts gehen. Aus meiner besonderen Sicht trägt der Name in ähnlicher Weise die Gebote der Willenskraft, der Werte, des Mutes und des Hoffnungsschimmers in sich. Es ist nicht leicht, sich ihn zu merken oder auszusprechen, aber er ist einzigartig.

IV. Bleiben wir zunächst noch bei Euren Texten, die Ihr fast ausnahmslos in Eurer Mutter-sprache verfasst. Dies macht es für alle, die dieser nicht mächtig sind, natürlich etwas schwer, sich mit Eurer Lyrik auseinanderzusetzen. Wovon handeln Eure Songs? Gibt es bestimmte Themen, mit denen Ihr Euch besonders intensiv beschäftigt?

Mal sehen, das erste Material befasste sich mit einigen archetypischen Themen des Black Metal wie der Pest („Eastern Smell of Death“), der Weisheit der Natur („Erdő Szelleme“) und sogar Außerirdischen („Blackened Desire“). Darüber hinaus gab es in den Texten der frühen Tage eine Menge seelensuchende Selbstbeobachtung, insbesondere auf den Alben Lélekösvény, Utolsó Vágta und Hosszú út. Philosophische Wanderungen aus der Sicht eines spirituellen Kriegers. In diesem neuen dunklen Zeitalter, das von der westlichen „Zivilisation“ angeführt werden, kannst Du mit dem Fluss schwimmen oder versuchen, Dein eigenes Wertesystem aufzubauen. In vielen Texten geht es um die Herausforderungen des rebellierenden spirituellen Kriegers gegen die heutige Welt. Viele Selbstbetrachtungen und existenzielle Fragen. Aber ich muss Dir sagen, dass ich keinen Text geschrieben habe, das ist Lugosis Resort, er könnte mir zustimmen oder nicht, haha.

V. Wie kam es, dass Ihr bei „LAND BEYOND THE FOREST“ hinsichtlich der Sprache eine Ausnahme gemacht und die Texte alle auf Englisch verfasst habt?

Sir Albert Witchfinder von den mächtigen Reverend Bizarre sollte das Cover für diese EP malen, sagte aber, er werde es nur tun, wenn er das Material betiteln darf. Ohne zu wissen, was als Albumtitel herauskommen würde, akzeptierten wir die Forderung blind und dann lieferte er das Gemälde mit dem Titel Land Beyond the Forest ab. Wir wussten nicht, welche Art von Titel er sich einfallen lassen würde, also war es ein bisschen seltsam, auf das Cover und den Titel zu warten. „Land Beyond the Forest“ ist ein Verweis auf Siebenbürgens lateinischen Namen. Wir mochten es von Anfang an und hatten seltsamerweise zwei englische Texte über Mythen und Legenden unseres Landes für dieses Material, sodass alles zueinander passte. Wenn wir die Cover nicht mitzählen, gibt es dort nur zwei Tracls von Siculicidium mit englischen Texten und einen mit ungarischen, so dass wir die ungarische Sprache auf dieser EP nicht völlig hinter uns gelassen haben.

VI. Lasst uns über Eure neue Platte sprechen. Im Begleitschreiben zu „AZ ALÁMERÜLÉS LÁRVÁI“ wird erwähnt, dass es sich um ein besonderes Konzeptalbum über eine unendliche Reise durch die Unterwelt und darüber hinaus handelt. Berichte uns doch bitte etwas mehr von der Geschichte, die Ihr erzählt.

Es ist eine verrückte Geschichte von Lugosi. Die Hauptfigur der Geschichte hört von einer mysteriösen Unterwelt und geht in die Wildnis, um danach zu suchen. Er findet einen alten Brunnen mit einem herunterhängenden Seil. Er steigt in den Brunnen hinunter, wo er einen Zugang zur Unterwelt findet. Dieser neue Ort sieht reizvoll aus und so unterzeichnet er rasch einen Vertrag, um niemals wieder in die obere Welt zurückzukehren. Als der Vertrag abgeschlossen ist, gibt es kein Zurück mehr, aber bald spürt er, dass die Dinge nicht genau so sind, wie sie auf den ersten Blick schienen. Er versinkt allmählich in schreckliche und böse Taten, er wird korrupt und legt seine alte Haut ab und verwandelt sich zu etwas anderem.

Diese Unterwelt ist keine religiöse „Hölle“. Du kannst die ganze Geschichte selbst interpretieren, sie funktioniert auf mehreren Ebenen: persönlich, moralisch, metaphysisch, religiös / sakral, wie Du möchtest. Die Ideen kamen von Lugosi, der metaphysisch vom ungarischen Schriftsteller und Philosophen Hamvas Béla beeinflusst wurde. Für mich selbst sehe ich eine Parallele zur Transformation von Gregor Samsas aus dem unsterblichen Roman von Kafka „Die Verwandlung“.

VII. Besteht ein inhaltlicher Zusammenhang zur vorangegangen EP? Immerhin ist das sehr gelungene Artwork von “A HALÁL ÉS AZ IRÁNYTŰ“ im gleichen Stil gehalten, wie jenes der aktuellen Platte und auch beim Motiv lassen sich gewisse Parallelen erkennen.

Die vorherige EP ist musikalisch, visuell (Artwork) und in Bezug auf die Geschichte vage mit dem nachfolgenden Album verbunden. Auf der EP „A halál és az iránytű“ geht es mehr um den Tod, während es aus dem Langspieler um den Abstieg in eine Unterwelt geht. Beide mögen sich in Stil und Konzept etwas ähneln, weil sie im gleichen Zeitraum geschrieben wurden. Beide Cover wurden von der unglaublichen Juha Vuorma gemalt, die es geschafft hat, das gesamte Konzept über unsere Erwartungen hinaus einzufangen. Musikalisch ist die EP direkter, mit einem klassischeren Ansatz und Songwriting, während wir uns mit dem Album die Freiheit genommen haben, ein bisschen zu experimentieren.

VIII. Ich muss ehrlich sein und sagen, dass es mir nicht ganz leicht fiel, ein Fazit zu „AZ ALÁMERÜLÉS LÁRVÁI“ zu finden. Zunächst wirkt das Album auf Grund der deutlich kraftvolleren und differenzierten Produktion reifer als Eure vorherigen Werke, doch im Grund lässt das Songwriting keine wirkliche Weiterentwicklung erkennen, die diesen Eindruck bestätigen würde. Es ist erneut roher und ursprünglicher Black Metal, der mit experimentellen Elementen angereichert wurde und nicht versucht besonders angenehm zu klingen. Wie würdet Ihr die Platte im Kontext Eurer Diskographie selbst bewerten? Ihr habt bereits gesagt, dass es nicht Euer bestes Album ist, aber Euer wichtigstes. Warum?

Es war immer schwer für mich, mein Lieblingsmaterial von Siculicidium auszuwählen, aber jetzt, mit etwas Abstand neuesten Veröffentlichungen, kann ich sagen, dass „Az Alámerülés Lárvái“ mein absoluter Favorit ist. Es war eher Ironie von uns zu sagen, dass es nicht unser bestes Album ist, da alle Bands dazu neigen, mit diesem Klischee zu kommen: „Hier ist unser neues Album, es ist das Beste, was wir je gemacht haben“, bla bla. Also dachten wir, sagen wir mal, dass dies nicht unser Bestes ist, aber das Wichtigste und trotzdem haben die Leute vielleicht etwas anderes erwartet. Aber am Ende ja, für uns ist es bislang das beste Werk.

Es ist experimenteller, aber nicht so sehr von unserem Kern und dem ursprünglichen Pfad entfernt. Ich denke, es hat das bisher beste Songwriting, mit mehr Augenmerk für Details und Arrangements. Es gibt viele Instrumente und es mag zunächst überfordernd klingen und zusammen mit einigen negativen Vibes, die musikalisch erzeugt werden, kann es wie ein rasender Strudel wirken, der nicht unbedingt ideal ist, um beim Biertrinken zu headbangen. Es ist vielmehr ein Album, das man mit Kopfhörern erlebt. Du musst ihm sicher Zeit geben, aber ich denke, dass es sich wie keine andere aktuelle Band anhört und auf keinen Trend oder Erfolgszug des Subgenres aufspringt.

IX. Zwar lassen sich die sieben Tracks von „AZ ALÁMERÜLÉS LÁRVÁI“ als klassischer Black Metal definieren, doch sind sie im Grund viel facettenreicher. Neben den harschen Riffs, finden sich zahlreiche rockigen Rhythmen, die einen enorm eingängigen Sound erzeugen, während an anderer Stelle mit folkigen Elementen oder effektunterlegten Gitarren eine dichte, mystische Atmosphäre erschaffen wird. Im starken Kontrast zu dieser Vielschichtigkeit stehen die abermals vollkommen monotonen Vocals, die sehr prägend für Euren Sound sind und die erzeugte Stimmung der Instrumente fast nie aufgreifen. Weshalb habt Ihr diesen Gesangstil gewählt, der bei einem Erstkontakt mit SICULICIDIUM zunächst sicherlich abschreckend wirken kann.

Ja, das hören wir von Zeit zu Zeit, aber die Leute vergessen, dass wir eine Black Metal Band sind, die vom Black Metal der ersten und zweiten Welle inspiriert ist. Wir wollen keine süßen Melodien erschaffen oder schillernden Vocals einbringen. Wir haben nicht das Bestreben, anspruchsvoll, künstlerisch oder avantgardistisch zu klingen. Hör Dir die Vocals des frühen Materials von Master’s Hammer, Beherit, Varathron oder Goatlord von Darkthrone an. Diese Vocals sind dunkel, schwer, aggressiv und roh. Trotzdem haben wir einige klar gesungene Passagen, in denen Lugosi mit einem anderen Ansatz rezitiert oder erzählt.

X. Ein paar Coversongs von DESASTER, BEHERIT und SWANS auf „LAND BEYOND THE FOREST“ lassen bereits erahnen, wo Eure musikalischen Inspirationsquellen liegen. Dabei sind diese offenbar sehr vielfältig. Was genau beeinflusst Euch beim Schreiben neuer Stücke und inwiefern hat sich dies in all den Jahren Eures Bestehens verändert?

Wir hören immer noch all die Bands, die wir mochten, als und bevor wir das alles angefangen haben. Bands wie Bathory, Venom, Beherit, Master’s Hammer, Mutiilation, Fields Of The Nephilim und es gibt immer neue coole Bands. Wir sind noch nicht zu alt, um die neue Generation zu schätzen. Wir werden nicht von den Ereignissen beeinflusst, die uns umgeben, sondern vielmehr von der Art und Weise, wie wir auf die Ereignisse um uns herum reagieren. Jeder neue Tag, jedes neue Ereignis, jeder neue Ort, jede Geschichte, jedes Buch oder jeder Film haben einen Einfluss und nachdem Du diesen verarbeitet hast, entsteht eine automatische, natürliche Reaktion. Wenn wir Songs schreiben, gibt es diese instinktiven Reaktionen, die in Wellen aus Klängen und Worten integriert werden. Musikalisch habe ich nie versucht, Riffs im Stil anderer Bands zu schreiben. Ich habe mir nie die Zeit genommen, einen Songwriting-Code anderer Bands zu knacken. Wir sind starrköpfig und damit zufrieden, unsere eigenen Sachen in unserem unrühmlichen, unprätentiösen Mikrokosmos zu machen, ohne eventuelle Reaktionen der Außenwelt zu berechnen. Es kann vielleicht unsere osteuropäische Sturheit und Unflexibilität sein, wer weiß das wirklich, aber hey, das sind wir.

XI. Ihr arbeitet seit vielen Jahren mit Sun & Moon Records zusammen, die ebenfalls aus Rumänien stammen und Eure Veröffentlichungen in den unterschiedlichsten Formaten rausbringen. Wie kam der Kontakt mit dem Label damals zu Stande? Kanntet Ihr Euch bereits vor Gründung der Band?

Das ist eine lange Geschichte und die Anfänge des Labels und die frühe Phase von Siculicidium haben einige gemeinsame Hintergründe und das wird auch in Zukunft so bleiben. Der erste Langspieler sollte damals eigentlich die erste Veröffentlichung von Sun & Moon Records sein. Sun & Moon Records ist für uns ein fester Punkt in einer instabilen Welt.

XII. Rumänien wird von den meisten Personen vermutlich ganz klischeehaft mit ausgedehnten Wäldern, Braunbären und natürlich Dracula assoziiert und weniger mit Black Metal. Ich selbst muss tatsächlich gestehen, dass mir neben NEGURĂ BUNGET keine weiteren rumänischen Bands bekannt sind. Wie lebendig ist die Szene in Rumänien? Habt Ihr viele Locations für Konzerte oder Festivals und gibt es bestimmte Bands aus Eurer Heimat, die Eurer Meinung nach international mehr Aufmerksamkeit verdient hätten?

Ich frage mich wirklich, ob es so etwas wie eine „rumänische Szene“ gibt. Eine Szene sollte mehr als nur ein paar Bands dar-stellen, die von Zeit zu Zeit Material veröffentlichen. Es gibt keine Ähnlichkeiten zu der aktuellen kanadischen (oder Quebecer), isländischen oder polnischen Szene oder der ukrainische Szene wie vor ein bis zwei Jahrzehnten oder wie die ewige finnische BM-Szene. Negura Bunget gehört mittlerweile der Vergangenheit an… Es gibt jetzt viele Bands im Ethno / Folk-Stil, was meiner subjektiven Meinung nach nicht mit extremem Metal vermischt werden sollte. Es gibt Wolfsgrey und Death Noize, die Black Metal der alten Schule spielen und es gibt vielleicht ein paar vielversprechende Projekte. Die Zeit wird zeigen, ob diese sich halten können. Ein ständiges Problem bei rumänischen Bands ist, dass sie keinen langfristigen Plan oder keine starke Vision von dem haben, was sie wollen und viele geben nach einem Album auf.

XIII. SICULICIDIUM ist ein reines Studioprojekt. Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, Euer Schaffen mit der Hilfe von ein paar Sessionmusikern auf die Bühne zu bringen? Was hält Euch davon ab live aufzutreten?

Auch wenn wir nicht live spielen, proben wir, wenn wir können und trinken zusammen Bier. Also sind wir vielleicht nicht nur ein Studio-Projekt, auch wenn wir nicht live spielen. Darkthrone macht das Gleiche und niemand nennt sie ein „Studio-Projekt“. Wir sind ein Trio mit Schlagzeug, Gitarre und Bass. Wir würden wahrscheinlich 1 oder 2 weitere Mitglieder brauchen, um das zu live umzusetzen, was auf den Platten zu hören ist, aber live zu spielen war bisher nie eine Frage. Wir haben von Zeit zu Zeit Angebote bekommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, in meiner aktuellen Lebenssituation auf Tour zu gehen.

XIV. Wie sieht die Zukunft von SICILICIDIUM aus? Darf davon ausgegangen werden, dass der nächste Langspieler erst wieder in ein paar Jahren erscheinen wird und Ihr vorher höchstens ein paar EPs veröffentlichen werdet?

Ja, ich denke, das ist eine gute Wette. Wir mögen EPs und kürzere, exklusive Veröffentlichungen. Es braucht Zeit, um ein längeres Album zu erschaffen, wenn Du willst, dass es sich vom vorherigen unterscheidet. Deshalb probieren wir gerne neue Dinge auf EPs aus, hinsichtlich Songwriting und Klang. Wir arbeiten bereits an zwei kleineren Veröffentlichungen, keine Langspieler, die irgendwann im Jahr 2021 erscheinen sollen. Dann können wir uns auf eine viertes Full-Length-Album konzentrieren, das sicher wieder etwas anderes sein wird als erwartet und nicht den typischen „logischer Schritt vorwärts“ verfolgt.

XV. Die letzten Worte gehören Euch…

Es war ein angenehmes Gespräch, danke für die anregenden Fragen. Danke für die Zeit, uns zuzuhören und über all die Jahre hinweg zu begleiten. The Eastern hordes salute you!

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English version

A few weeks ago the third full-length player from SICULIDICUM from Romania appeared with „AZ ALÁMERÜLÉS LÁRVÁI“. Despite a history that spanned almost two decades the band is still an insider tip in the German black metal scene. If this name is unknown to you, you should read the next lines carefully, because we spoke to “Pestifer” and talked about the formation of the band as well as its sources of inspiration. Furthermore, the reader learns why “Sir Albert Witchfinder” by REVEREND BIZARRE got the group to write English texts and why the next releases will probably be EPs again.

I. Thanks a lot for taking some of your time for this interview! How have you been over the past few months? You probably had a little more time than usual to work on your material due to the lockdown?

We greet you and cheers for the curiosity towards Siculicidium. The last one year was filled with a lot of work, pressure and even more anxiety than pre-pandemic times. Being abundantly dedicated to our actual professions we did not had more time due to lockdown, because what we are doing for a living you cannot do it in home office style. All of us have jobs that demands you to be physically out all day. It was less long trips, no gigs and party because of restrictions, so yes, in the end maybe more time to reflect on weekends. I use to hang out in the forests these times when I have a free day, nothing recharges you better than spending time in the wildlife and nature.

II. SICULICIDIUM exists for almost two decades now, but still, you are more of an insider tip in the black metal genre here in Germany. How was the band founded back then and what visions did you had about your musical work when you first met? Did you already had any experiences from other projects?

We met in a rock pub at the turn of the millennium. I played only in high-school bands, nothing seriously worth to mention. We are not professional nor trained musicians. We were listening to a lot of Finnish Black Metal back then, like Beherit, Barathrum, but not just, so we figured we could also do that kind of music, this is how the first demo was written and recorded in one day, during a gathering which included some alcohol. Our idea was to make ‘primitive as possible black metal’, but until the demo got released, we were already developing into a more ardent and passionate direction with better song-writing, more blood & fire!

III. The meaning of your name is worth mentioning, since SICULICIDIUM is a bloody slaughter of the Szeklers, a Hungarian tribe which settled in Transylvania, by the Austrian army in the 18th century. Why did you name yourself after this event? Are you interested in history in general and deal with such events in your lyrics or did you just like the sound of the word?

You cannot have a future if you do not know the past, so yes, we are interested in History and personally I read everything I can about the past back to ancient times. But that is a more an individual curiosity , we don’t introduce historical topics too often in our lyrics and we are definitely not a pagan metal band, our lyrics sometimes have very contemporary subjects, if you can pierce through the cryptograms Lugosi writes. We wanted to avoid a typical metal or black metal name, you have endless bands called Leviathan, Black Death, Tormentor, etc. We named ourselves after a tragic event happened in our lands, so the name Siculicidium bears all the tragedy, pain and grief of our ancestor’s past, but in the meantime, it is also the symbol of the ability of stepping further. Whatever happened you have to go forward, from my particular point of view the name similarly carries the rule of willpower, values, courage and rays of hope. It is not easy to remember or to pronounce, but it is unique.

IV. Let’s stay with your lyrics for now, which are almost all written in your mother tongue. This of course makes it a little difficult to understand with for all those who are not capable of this language. What are your songs about? Are there certain topics that you deal with particularly intensively?

Let’s see, the first materials were dealing with some archetypal Black Metal themes, like the Plague (“Eastern Smell of Death”), wisdom of nature (“Erdő Szelleme”) and even aliens (“Blackened Desire”). Beyond that there was a lot of soul-searching introspection in the lyrics from the early days, especially on the Lélekösvény, Utolsó Vágta and Hosszú út albums. Philosophical wanderings from the aspect of a spiritual warrior. In these new dark ages lead by western “civilization” you can go with the flow, or you can try and set up your own value system. A lot of lyrics are about the challenges of the rebelling spiritual warrior against the contemporary world. Lots of self-examination and existential questions. But I must tell you I did not write any lyric, this is Lugosi’s resort, he might agree or not with me, haha.

V. How did it come about that you made an exception regarding the language on „LAND BEYOND THE FOREST“ and wrote the lyrics in English?

Sir Albert Witchfinder from the mighty Reverend Bizarre was about to paint the cover for this EP, he said will paint it only if he can give the title of the material. Without knowing what will the album title be, we accept it blindly, then he delivered the painting with the title Land Beyond the Forest. We did not knew what kind of title he will come up with, so it was a bit of strange waiting for the cover and title. “Land Beyond the Forest” is point-black reference to Transylvania’s latin name, we liked it from the start and strangely we did have two English lyrics about myths and legends of our lands for this material, so everything fell into its right place. If we do not count the covers, there are only two Siculicidium tracks there with English lyrics and one with Hungarian, so we did not totally leave Hungarian language behind on that EP.

VI. Let’s talk about your new record. In the promo text to „Az Alámerülés Lárvái“ it is mentioned that it is a special concept album about an endless journey through the underworld and beyond. Please tell us a little more about the story.

It is an insane story by Lugosi. The main character of the story hears about a mysterious underworld and goes out in the wild searching for it. He finds an old fountain with a rope clinging down. He climbs down into the well, where he finds and entrance to the underworld. This new place looks inciting and soon signs a deal to not go back ever to the upper world. Once the deal is done, there is no more going back, but soon he senses the things are not exactly what they seemed at first glance. He is sinking gradually into dreadful and evil deeds, he becomes corrupt, he sheds his previous skin and mutates into something else.
This underworld is not necessary a religious “hell”. You can interpret on your own the whole story, it works on more levels: personal, moral, metaphysical, religious / sacral, as you wish. The ideas came from Lugosi, who metaphysically was influenced by Hungarian writer and philosopher Hamvas Béla. For myself, I see a parallel with the Gregor Samsa transformation from the immortal Kafka novel “Metamorphosis”.

VII. Is there a contentual connection to the previous EP? After all, the very nice artwork of “A Halál és az iránytű” is kept in the same style as that of the current record and certain parallels can also be seen in the motif.

The previous EP musically, visually (art) and story-wise is vaguely connected to the full-length that came after. The EP “A halál és az iránytű” is more about death, the full-length is about ascending to an underworld, they may be a bit similar in style and concept, they were written in the same period. Both album covers were painted by the incredible Juha Vuorma, who managed to capture the whole concept beyond our expectations. Musically the EP is more direct, with a more classic approach and song-writing, while with the album we took the liberty to introduce a bit of experimentation.

VIII. I have to admit that it was not easy for me to come to a conclusion about „Az Alámerülés Lárvái“. At first the album seems more mature than your previous work due to the significantly more powerful and differentiated production, but basically the songwriting does not reveal any real development that would confirm this impression. It’s once more raw and original Black Metal, enriched with experimental elements and not trying to sound particularly pleasant. How would you rate the record yourself in the context of your discography? You already said that it is not your best album, but your most important one. Why?

It was always hard for me to choose a favorite Siculicidium material, but now with a distance behind the latest releases, I can say that „Az Alámerülés Lárvái“ is my utter favorite. It was more an irony from us to say it is not our best, since all the bands tend to come with this cliché that “here is our new album, is the best we have ever done”, bla bla, so we thought let’s say that this it is not our best, but the most important, and anyway people maybe were waiting for something different, but in the end yes, for us it is the best up to date. It is more experimental, but not that much to jump out from the core genre and from the road we started. I think it has the best song-writing so far, with more attention to details and arrangement. There are a lot of instruments and it may sound too overwhelming and together with some negative vibes that comes from the music it can work like a whirling vortex not necessarily ideal to “headbanging while drinking beer”. It is more a headphones-experience-kind-of-album. You have to give it time for sure, but I don’t think it sounds like any other current band and does not ride any trends and bandwagons of the subgenre.

IX. Although the seven tracks from „Az Alámerülés Lárvái“ can be defined as classic Black Metal, they are basically much more multifaceted. In addition to the harsh riffs, there are numerous rock rhythms that create a very catchy sound, while in other parts a dense, mystical atmosphere is created with folk elements or guitars with effects. A strong contrast to this diversity is again the completely monotonous vocals, which are very formative for your sound and almost never take up the mood of the instruments. Why did you choose this singing style, which can certainly be a deterrent when you first come into contact with SICULICIDIUM.

Yes, we got that from time to time, but people forget that we are a black metal band, inspired by first and second wave black metal, we do not want to create sweet melodies or introduce shiny vocals. We do not have aspirations to sound pretentious, artsy or avant-garde. Listen to the vocals in early materials of Master’s Hammer, Beherit, Varathron, or Goatlord by Darkthrone, those vocals are dark, heavy, aggressive and raw. Still, we do have some clean parts, were Lugosi recites or narrates with a different approach.

X. A couple of cover songs by DESASTER, BEHERIT and SWANS on „LAND BEYOND THE FOREST“ already gave an idea of where your musical sources of inspiration lie. These are obviously very diverse. What exactly influences you when writing new pieces and how have these changed in all the years of your existence?

We still listen to all those bands we were into when and before we started all this. Bands like Bathory, Venom, Beherit, Master’s Hammer, Mutiilation, Fields of the Nephilim and there are always new cool bands. We are not too old yet to appreciate the new breed. We are not influenced by the events that surrounds us, we are more influenced by the way how we react to the events around us. Every new day, every new event, every new place, every story, book or movie first have an impact and then after you process them, an automatic, natural reaction will born. When we are writing songs, there are those instinctive reactions incorporated in waves of sound and words. Music-wise I never tried to make riffs in the style of other bands, I never took time to try and crack any song-writing code of other bands. We are stubbornly content doing our very own stuff in our inglorious, unpretentious microcosmos, not taking in calculation eventual responses from the outer world. It can be maybe our Eastern European stubbornness and inflexibility, who knows really, but hey that’s us.

XI. You have been working with Sun & Moon Records for many years, who also come from Romania and bring out your releases in a wide variety of formats. How did you come into contact with the label back then? Did you already know each other before the band was founded?

It’s a long story and the beginnings of the label and the early period of Siculicidium has some common background and that will go on in the future too. The debut full-length should have been the debut of Sun & Moon Records back then. Sun & Moon Records for us is a steady point in an unstable world.

XII. Most people probably associate Romania with vast forests, brown bears and of course Dracula rather than black metal. I actually have to admit that I don’t know any other Romanian bands besides NEGURĂ BUNGET. How vibrant is the Romanian scene? Do you have many locations for concerts or festivals and are there certain bands from your home country that, in your opinion, deserve more international attention?

I really wonder if there is anything like “Romanian scene”. A scene should be more than just a couple of bands releasing materials from time to time. There is nothing close like the Canadian (or Quebecoise), Icelandic, or Polish scene is these days, or like the Ukrainian scene was one-two decades ago, or like the everlasting Finnish BM scene. Negura Bunget is something of the past now…There are now a lot of bands into ethno / folk style, which is something should not be mixed with extreme metal, my subjective opinion. There’s Wolfsgrey and Death Noize, playing old school BM and there may be a few promising projects, time will tell if they will resist the course of time. A constant problem with Romanian bands is that they do not have a long-time plan, or strong vision of what they want and many give up after one album.

XIII. SICULICIDIUM is a pure studio project. Have you ever thought about bringing your work onto the stage with the help of a few session musicians? What is stopping you from performing live?

Even if we do not play live, we are rehearsing when we can, we drink beer together, so maybe not just a studio project, even if we do not play live. Darkthrone is doing the same and nobody calls them a “studio project”. We are in a trio formula, drums/guitars/bass, we probably would need 1 or 2 more members to perform what is on the records, but playing live was never a question so far. We got offers from time to time, but I cannot see myself doing a tour with my current life situation.

XIV. How will the future of SICILICIDIUM look like? Can it be assumed that the next full-length player will only be released in a few years and that you will only release a few EPs beforehand?

Yes, I think it’s a good bet, we really like EPs and shorter, exclusive releases. It takes time to shape a full-length album, if you want it to differ from the previous one, so we like to try new things on EPs, compose and sound-like. We are working already on two smaller, not full-length releases, some to be out in 2021, then we can concentrate on a 4th full-length, which for sure it will be again something different than what people would expect and not the standard “logical step further”.

XV. The last words are yours…

It was a pleasant conversation, thanks for these stimulating questions. Cheers for taking time to listen and stick to us through the years! The Eastern hordes salute you!

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