Antropophobia – Scream In Emptiness

17. Oktober 2011
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Nicht viele Musiker können von sich behaupten, an nur einem einzigen Tag nahezu das komplette Material für ein Full-Lenght Album komponiert zu haben und abseits dessen noch Zeit gefunden zu haben ein Logo zu entwerfen und gestalten. Eine solch fragwürdige Anekdote gibt zumindest Dmitry Konovalov im Rahmen der Veröffentlichung des Debüts „SCREAM IN EMPTINESS“ seines Solo-Projektes ANTROPOPHOBIA zum Besten. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage sei an dieser Stelle nur von sekundärer Bedeutung, gilt es doch die Qualität der neun enthaltenen Stücke zu beleuchten.

Der Protagonist selbst beschreibt seine musikalische Kreation als atmosphärischen und depressiven Schwarzstahl, mit Anleihen aus Dark und Doom Metal. Da diese Umschreibung allerdings etwas ausladend wirkt und es schließlich schon immer besonders imponierend war, Herr über sein eigenes Genre zu sein, darf ANTROPOPHOBIA künftig als LUCIFERIAN DARK METAL bezeichnet werden.

Etwas verwirrend wirken nach Verinnerlichung dieser Titulierung die ersten Takte von „SCREAM IN EMPTINESS“, die mit rockigen Gitarrenriffs unvermittelt Erinnerungen an ein Werk namens „BETWEEN TWO WORLDS“ aus dem Jahr 2006 hervorrufen. Auch der getragene Mittelpart samt Akustikgitarren und hymnischen Leads reiht sich ohne Umschweife in dessen Konzept ein. Die verblüffende Ähnlichkeit, die allenfalls von einer sehr gewöhnungsbedürftigen Produktion, sowie dem regen Gebrauch eines Keyboards gestört wird, ist jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits mit dem Stück „Lucifer Scream“ werden die prophezeiten depressiven Klänge eingeläutet, die sich fortan in zumeist gedrosseltem Tempo präsentieren. Verträumte Gitarrenmelodien und sanfte Synthesizerspuren sind auf „SCREAM IN EMPTINESS“ das Mittel zum Zweck. Um diesen ihre volle Entfaltung zu gewährenleisten, verzichtet Meister „Konovalov“ sogar des Öfteren auf die lyrische Ausgestaltung seines Liedgutes. Weitere Experimente sind von ANTROPOPHOBIA auf ihrem Erstlingswerk jedoch nicht zu erwarten, sodass die Quintessenz des Albums repetierende Melodien zu mächtigen Keyboardarrangements darstellt.

Ohne mit einem besonders wohlklingenden Klanggewand aufzuwarten oder einen erhöhten Wert auf Anspruch zu legen, kann „SCREAM IN EMPTINESS“ mit seinen melodischen Stücken und dem Hang zum Ambientfeeling zumindest kurzweilig überzeugen.

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