Dauþuz – Uranium

20. März 2024
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Ungebrochen scheint nach wie vor die beachtliche Produktivität von DAUÞUZ zu sein, legt die thüringisch-westfälische Kapelle in diesem Frühjahr mit „URANIUM“ bereits ihren fünften Langspieler vor, wobei die alternative Version von „VOM SCHWARZEN SCHMIED“ hierbei nicht einmal dazu gezählt wurde. Auffällig ist dabei allerdings auch, dass sich die beiden Herren trotz der hohen Anzahl an Veröffentlichungen in den fast zehn Jahren ihrer Existenz musikalisch kaum weiterentwickelt haben und die sechs neuen Stücke daher genau das bereithalten, was von ihnen erwartet wurde. Dies kann sowohl positiv, als auch negativ gewertet werden.

Es ist das unangenehme Knacken eines Geigerzählers, mit dem „URANIUM“ sehr stilvoll eingeleitet wird, bevor sich „Pechblende (Gedeih und Verderben)“ mit der gewohnt polternden Raserei gleich einem Felssturz unaufhaltsam seinen Weg bahnt. Die staubige Produktion lässt die meist als rasante Tremolos gehaltenen Riffs herrlich knarzig erklingen, die auf diese Weise wie aus einer anderen Zeit klingen. Nein, verändert haben DAUÞUZ an ihrem Songwriting absolut nichts und so hätte der fast 10-minütige Song auch auf einem der früheren Werke stehen können. Lediglich in lyrischer Hinsicht wäre er hier aus der Reihe geschlagen, beschäftigt sich die aktuelle Platte, wie es deren einschlägiger Titel schon erahnen lässt, voll und ganz mit dem thüringischen Uranbergbau und bringt dabei solch klangvolle Titel wie „Werkzeug des Todes“ oder „Wüst die Heimat“ hervor. Die oft tragischen Geschichten von tödlicher Strahlung oder katastrophalen Grubenunfällen mit zahlreichen Todesopfern, werden erneut wunderbar hymnisch vorgetragen und nicht selten gesellt sich zum schrillen Gekeife mehrstimmiger Klargesang. Insgesamt lebt „URANIUM“ von einer stets mitschwingenden Melancholie, die nie zu schwülstig wird, aber den grundlegenden Tenor des gesamten Albums bestimmt

All dies sind im Grunde die typischen Trademarks, mit denen DAUÞUZ seit ihrer ersten Veröffentlichung begeistern können, sodass all jene, die sich schon zuvor mit dem pechschwarzen Material des Duos beschäftigt haben, vermutlich sehr schnell einen Zugang zu „URANIUM“ finden werden. Gleichzeitig bieten die oft recht langen Kompositionen dadurch nahezu keinerlei Überraschungen oder neuen Impulse, sodass die fehlende Weiterentwicklung auch als gefährliche Stagnation bezeichnet werden könnte, mit der DAUÞUZ durchaus Gefahr laufen, mit zukünftigen Outputs in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

Bislang ist dies jedoch noch nicht der Fall und so darf „URANIUM“ als gelungenes Werk mit einer spannenden Thematik bezeichnet werden, das mit kraftvollen Kompositionen voll berstender Leidenschaft punktet. Es bleibt zu hoffen, dass DAUÞUZ sich ihre dunkle Magie auch auf künftigen Werken beibehalten können.

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