Trotz der Tatsache, dass FOSCOR im Laufe ihrer mittlerweile fast 20-jährigen Karriere im Prinzip nie eine reine Schwarzstahlgruppierung waren und sich schon immer genrefremder Einflüsse in ihren Kompositionen bedient haben, verkünden die Katalanen im Zuge ihres aktuellen Werkes namens “THOSE HORRORS WITHER“ stolz, sich endlich von den Grenzen des Black Metals losgelöst zu haben und mit ihrem Sound nun in eher progressive und doomige Gefilde vorzudringen. Laut Sänger “Fiar“ bricht somit ein neues Zeitalter für die Band an, in der sie sich mit neuen Ideen und frischer Energie einen Platz neben ENSLAVED, DEATHSPELL OMEGA oder VEN BUENS ENDE sichern will.
Nun, zuletzt konnten derartige Worte von CODE vernommen werden, die im gleichen Atemzug mit “MUT“ ein reichlich durchwachsenes Album ablieferten und auf ganzer Strecke enttäuschten. Im Falle von FOSCOR kann immerhin bereits nach den ersten paar Minuten zusammengefasst werden, dass die vier Herren aus Barcelona ihren angekündigten stilitischen Wandel zumindest durchaus konsequent durchgezogen haben. Im direkten Vergleich zu ihrem vorherigen Schaffen, fällt das Material von “THOSE HORRORS WITHER“ deutlich sanfter und weniger kantig aus und kann somit wohl am treffendsten als Dark Metal kategorisiert werden, sofern eine solche Genrezuweisung überhaupt einen Sinn macht. Denn streng genommen ist die Platte hierfür viel zu facettenreich, erweisen sich Songs wie “Whirl Of Dread“ und “Graceful Pandora“ als recht komplexe Konstrukte aus sowohl zähen Downtempopassagen samt mehrstimmigem Klargesang, als auch avantgardistischen Arragements, in deren verschachtelter Saitenarbeit sich wahnwitzige Soli tummeln. Inmitten all der experimentellen Ansätze ist für klassischen Black Metal nur noch wenig Platz und lediglich in “Addiction“ oder “Senescència“ erkämpft sich dieser einige kurze Momente, wenngleich “THOSE HORRORS WITHER“ insgesamt recht düster ausfällt.
Zweifelsohne sind FOSCOR begnadete Musiker, die in den acht Songs des Langspielers auf technisch hohem Niveau unterwegs sind und eine beachtliche Instrumentalleistung abliefern. Alleine ein roter Faden, der in “THOSE HORRORS WITHER“ eine nachvollziehbare Struktur erkennen lässt, will sich in den Tracks nicht finden lassen und so wirkt die Platte mit all ihren unterschiedlichen Elemente letztendlich wie ein bunter Flickenteppich, der zwar unzählige Details entdecken lässt und dennoch unvollendet wirkt.
Statt der angestrebten Entwicklung in Richtung von Kapellen wie ENSLAVED oder DEATHSPELL OMEGA, klingen FOSCOR auf ihrem vierten Full-Length Werk mit den gewöhnunsbedürftigen Vocals eher wie eine wirre Mischung aus KATATONIA und TOOL, ohne dabei sonderlich zu überzeugen. Wer die bisherigen Alben der Spanier im Regal stehen hat, sollte sich “THOSE HORRORS WITHER“ keinesfalls blind kaufen und vorher genau antesten.