Gnosis – The Offering Of Seven

23. November 2018
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Vor rund drei Dekaden formierte sich mit Kapellen wie VARATHRON, NECROMANTIA und ROTTING CHRIST die griechische  Schwarzstahlszene rund um Athen, deren erste Veröffentlichungen ganz offenbar bis zum heutigen Tag nichts von ihrem Reiz verloren haben und noch immer als Inspirationsquellen für manch junge Formationen dienen. Eine solche ist GNOSIS aus dem fernen Florida, die sich bereits auf ihrem vor drei Jahren erschienenen Erstlingswerk dem okkulten Black Metal im Stile der hellenischen Veteranen verschrieben hat und auf ihrem zweiten Album nahtlos an diesen anknüpft, ohne einen Hauch von Weiterentwicklung zu zeigen.

Dies ist grundsätzlich erstmal nicht unbedingt als durchweg negativ zu betrachten, sofern trotz eines Mangels an Innovation und neuen Ideen ein ansprechendes Niveau gehalten werden kann. Leider ist bereits dies der Knackpunkt, konnten GNOSIS schon auf dem von Nuclear War Now! Productions veröffentlichten Vorgänger namens “THE THIRD-EYE GATE“ nicht mit einfallsreichen, strukturierten Kompositionen punkten, sondern allenfalls mit einigen netten Ansätzen etwas Hoffnung für nachfolgende Werke machen, auf denen diese möglicherweise wirkungsvoller und professsioneller umgesetzt werden.

Das erste dieser nachfolgenden Werke liegt nun mit “THE OFFERING OF SEVEN“ vor und lässt die schwache Hoffnung von damals recht schnell schwinden, bewegen sich GNOSIS, wie schon angedeutet, nicht wirklich vorwärts. Das heißt konkret, dass der zweite Langspieler der fünf-köpfigen Truppe am gleichen schwachbrüstigen und altbackenen Sound krankt, der nicht etwa eine Reminiszenz an die alte Schule der genannten Kapellen darstellt, sondern das ohnehin eher uninspirierte Riffing ziemlich blechern und kraftlos in Szene setzt. Dieses besteht in erster Linie aus belanglosen Powerchords, die wie in “Devils And Spirits“ oder “The Great Storm“ durchzogen von ein paar Leads und den immer gleich grummelnden Vocals reichlich höhepunktslos vor sich plätschern ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zwar versuchen GNOSIS in “Golden Wings“ oder “Hands Of The Fates“ mit eingestreuten Synthesizern und dumpfen Paukenschlägen die Geschichten der alten babylonischen Götter atmosphärischer zu gestalten, doch gelingt dieser Versuch angesichts der kitschigen Sounds und des schlichtweg amateurhaften Songwritings nur bedingt. In dieser Hinsicht ist das kurze und mit rituellen Percussions sowie Akustikgitarren ausgestattete “Transcendence Pt. 1“ noch am stimmungsvollsten.

Es bleibt somit bei ein paar netten Ideen, die beim besten Willen kein ausreichend ansprechendes Album ergeben, um an dieser Stelle eine Empfehlung für GNOSIS auszusprechen. Zwar ist “THE OFFERING OF SEVEN“ sicherlich kein Totalausfall, doch abgesehen von einem sympathisch-kauzigen Charme, der an die lange zurückliegenden Anfangstage des griechischen Black Metals erinnert, haben die Herren leider nicht viel zu bieten.

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