Graveflower – Returning To The Primary Source

Zu mehr als einer knapp halbstündigen Demoveröffentlichung namens “PRIMORDIUM“ im Jahre 2004 hat es die Formation GRAVEFLOWER aus dem Städtchen Jekaterinburg, gelegen im Uralgebirge, während ihres knapp zehnjährigen Bestehens bisher nicht bringen können. Wenngleich sich das Quartett regelmäßig bei Konzerten rund um den russischen Heimatort präsentiert, sollte der interessierte Hörer doch auch ab und an mit einem Tonträger bedacht werden. Ändern soll sich dies nun mit dem längst überfälligen Debütwerk “RETURNING TO THE PRIMARY SOURCE“, welches acht Jahre nach “PRIMORDIUM“ über das Label Solitude Productions erscheint und insgesamt sieben neue Tracks bereit hält.

Auf ihrem ersten Langspieler bewegen sich GRAVEFLOWER in der Schnittmenge von melodisch angehauchtem Death Metal und keyboardlastigem Doom Metal, wobei die Quintessenz der Songs zumeist im Verborgenen bleibt. Zwar folgen die einzelnen Stücke einem durchaus erkennbaren roten Faden, vermögen aber nicht die unterschiedlichen Elemente sinnvoll miteinander zu verknüpfen und somit Steigerungen einzubauen, um auf diese Weise Spannung aufkommen zu lassen. Stattdessen pläschtern Kompositionen wie etwa “Rain In Inferno“ nur seicht vor sich dahin, ohne die zweifelsohne vorhandenen gelungenen Momente wirklich gekonnt in Szene zu setzen. So gehen sowohl Klargesang als auch nett arrangierte Gitarrenriffs ohne Höhepunkte in einem kaum ansprechenden Gesamtpaket unter. Erschwerend hinzu kommt der zumeist völlig überflüssige und bisweilen sogar störende Einsatz des Tasteninstrumentes. Wo hier durchaus wirkungsvolle Akzente mit düsteren Sounds erzeugt werden könnten, werden fast unscheinbar einzelne Töne eingestreut, die die Atmosphäre der Platte im Grunde kein Stück voranbringen.

Viele gute Ideen, wie etwa in den beiden Instrumenalstücken “Just For A Moment“ und “Rain Without End“ bleiben weit hinter ihrem eigentlich Potential zurück, da es GRAVEFLOWER schlichtweg verpassen, sie auf die Richtige Weise zu verpacken.

Nach einer sehr langen Wartezeit können die Russen mit “RETURNING TO THE PRIMARY SOURCE“ nur ein eher durchwachsenes Debüt vorweisen, dass den nachgeeiferten Vorbildern MY DYING BRIDE oder auf KATATONIA nur bedingt nahe kommt. Es bleibt abzuwarten, ob sich GRAVEFLOWER im nächsten Versuch steigern können und die guten Ansätze sinnvoller verarbeiten oder erneut auf unbestimmte Zeit im Nichts verschwinden…

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