Graveyard – Back To The Mausoleum
Es war damals sicher nicht die klügste Entscheidung der drei Spanier um Julkarn, ihre neu gegründete Band GRAVEYARD zu taufen, existieren doch zahlreiche weitere Formationen mit diesem Namen, allen voran die schwedischen Hard Rocker. Nach elf Jahren ihrer Bandgeschichte mit drei Langspielern und unzähligen Splitveröffentlichungen, ist nun jedoch meist sofort klar, welche dieser Kapellen gemeint ist, wenn von GRAVEYARD die Rede ist. Um ihren Erfolg ein wenig zu feiern, haben die Recken zum zehnjährigen Jubiläum ihrer ersten EP namens “INTO THE MAUSOLEUM“ in diesem Frühjahr fünf Tracks für eine weitere EP aufgenommen und diese schlicht “BACK TO THE MAUSOLEUM“ genannt.
Gemeint ist mit diesem Mausoleum eine heruntergekommene Garage in der Nähe von Barcelona, in der GRAVEYARD vor mehr als einer Dekade bereits “INTO THE MAUSOLEUM“ erschaffen haben. Zugegeben, für die vorliegende Platte haben die Spanier zumindest für die Vocals und die Gitarrensoli zusätzlich noch das hauseigene Studio von Javi Félez aufgesucht, doch klingt die 20-minütige EP trotz dieser ästhetischen Feinabstimmungen trotzdem ausreichend roh und ursprünglich. Folglich werden die massiven Riffs perfekt in Szene gesetzt, wenn diese sich zu rumpelnden Death Metal mit hohem Kauzfaktor formieren oder unmittelbar in ein erhabenes Midtempo mit feinsten doomigen Anleihen heruntergefahren werden, zu denen röchelnden Growls ihre tödliche Propaganda verbreiten. Inmitten dieser walzenden Brachialität wissen flirrende Soli oder melodische Passagen geschickt zu akzentuieren, sodass “BACK TO THE MAUSOLEUM“ durchweg abwechslungsreich ausfällt. Besonders in “An Epiphany of Retribution“ beweisen GRAVEYARD mit einem stimmungsvollen Zusammenspiel von Akustikgitarren und verspielten Leads, dass alte Schule keineswegs verstaubt klingen muss.
GRAVEYARD liefern mit “BACK TO THE MAUSOLEUM“ die perfekte Zwischenmahlzeit für all diejenigen ab, die sich bereits nach dem nächsten Album lechzen.Statt einfach nur Coverversionen oder übrig gebliebenes Material zu verarbeiten, wie manche Kollegen dies gerne auf EPs tun, liefern die Spanier komplett frische Songs, die keinen Fan enttäuschen sollten.