Impalement – The Dawn Of Blackend Death

21. September 2023
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Einen besseren Start für sein vor vier Jahren gegründetes Soloprojekt hätte sich Beliath wohl kaum wünschen können. Nachdem er mit „THE IMPALEMENT“ zunächst einen ersten Langspieler in kompletter Eigenregie veröffentlichte, auf dem mit Helmuth Lehner und Florian Klein durchaus illustre Gastmusiker zu hören waren, folgten umgehend gemeinsame Touren mit BELPHEGOR sowie MARDUK und VADER quer durch ganz Europa. Bevor er nun im kommenden Winter im Vorprogramm von GORGOROTH erneut durch die Lande zieht, erscheint mit „THE DAWN OF BLACKEND DEATH“ aber erst einmal wieder neues Material, das zu Beginn diesen Jahres im Studio von Andy Classen fertiggestellt wurde und recht nahtlos an das Debütwerk anknüpft.

Erwartungsgemäß wurde an der grundlegenden Rezeptur der abermals sieben Kompositionen recht wenig geändert und doch zeigt „THE DAWN OF BLACKEND DEATH“ zumindest im Detail doch ein paar Modifikationen. Diese fallen aber nicht unbedingt beim ersten Hördurchlauf auf, offenbaren IMPALEMENT zunächst einmal wieder ein bitterböses Riffgewitter mit schrillen Leads, zu dem Florian Klein ein gewohnt infernalisches Drumming liefert, das in der extremen Szene seinesgleichen sucht. Doch bietet die 40-minütige Platte wirklich nicht mehr, als tödliche Raserei? Wurde auf dem entfesselten Vorgänger der grobe Knüppel deutlich freigiebiger geschwungen, zeigt sich auf dem vorliegenden Rundling ein etwas durchdachteres Songwriting mit ausgereifteren Spannungsbögen und dynamischeren Strukturen, dürfte es Beliath durchaus bewusst sein, dass mit maßlos überzogener Härte nur selten ein Preis gewonnen wird. Folglich wird das eingangs pfeilschnelle Tempo bereits im Opener namens „The Herd Marches On“ immer wieder massiv gedrosselt und hält ein drückendes Midtempo bereit, in dem sich besonders das kraftvolle Schlagzeugspiel als sehr variabel erweist. Nicht unbedingt langsam, aber dafür sehr melodisch geht es hingegen in „The Old Ones“ zu, sorgen eingängige Leads dafür, dass die Nummer trotz der strammen Geschwindigkeit nicht in stumpfer Brachialität verschwindet. Und selbst in einem Track wie „Legio Nihil“, der eine solche sehr viel intensiver zelebriert, sind es eingestreute Breaks, mehrstimmiger Gesang oder donnernde Kriegssample, die für einige Auflockerung sorgen. Doch nicht alles hat sich verändert und so klingen in „Will To Power“ nach wie vor massig Referenzen an BELPHEGOR an, würden sich die messerscharfen Riffs samt den aufheulenden Pinch Harmonics auch auf einem Werk der finsteren Österreich sehr wohl fühlen.

Dies bedeutet natürlich, dass all jene, die schon mit Helmuth und seiner immer mal wechselnden Mannschaft nicht allzuviel anfangen können, vermutlich auch mit IMPALEMENT keine innige Freundschaft eingehen werden. Reinzuhören kann sich trotzdem lohnen, denn immerhin wird „THE DAWN OF BLACKEND DEATH“ ein eigenständigerer Weg eingeschlagen, der sicherlich noch weiter gegangen werden kann, aber für den Moment zeigt, dass Beliath noch nicht alle seine Trumpfe ausgespielt hat. Handwerklich ist die Platte auf jeden Fall absolut anständig gemacht und durch seine vielschichtigen Motive durchaus kurzweilig geraten.

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