Kalmen – Course Hex

23. Dezember 2015
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Kalmen_CourseHex_frontEin kurzer Blick auf die Liste der diesjährigen Veröffentlichungen von Ván Records offenbart, wie enorm fleißig die Herrschaften des nordrhein-westfälischen Labels in den vergangen Monaten waren, wurden doch nahezu wöchentlich erstklassige Werke aus dem Sektor des extremen Metals auf den Markt gewuchtet. Zu diesen gehörte neben den neuen Platten von Kapellen wie URFAUST, SULPHUR AEON oder GRIFTEGÅRD ebenfalls das Debütalbum von KALMEN aus Dresden. Vor vier Jahren präsentierte die Truppe auf einer selbstbetitelten Demo erstmals ihren angeschwärzten Doom Metal, der nun im Rahmen von “COURSE HEX“ in Albumlänge zelebriert wird.

Es sind finstere Soundkulissen, die sich gleich einem klaffenden Abgrund vor dem Hörer eröffnen und diesen mit ihrer bedrohlichen Atmosphäre unaufhaltsam in ihre grausige Tiefen hinabziehen. Zwar greifen KALMEN für die sechs klanggewaltigen Tracks vornehmlich auf ein schleppendes Downtempo zurück, das wie etwa in “Gizeh“ oder “My Soul Is Black“ von massiven Riffkonstrukten und kraftvollen Schlagzeugrhythmen dominiert wird, doch ist “COURSE HEX“ weitaus mehr als nur dies, sind es doch in gewisser Weise die zahlreichen schwarzmetallischen Elemente, die der Platte letztlich ihre wahre Würze verpassen. Zu diesen gehören beispielsweise die beklemmenden Leads in “Sol Devina“ sowie dem 12-minütigen “Naitraider“, die sich fast schon auf eine hypnotisierende Art und Weise durch das wuchtige Instrumentalgerüst ziehen und ihren Klimax schließlich in einigen intensiven Momenten der harschen Raserei finden, in denen sogar die ansonsten eher heiser grollenden Vocals einem energischen und verzweifelten Rufen weichen. Ebenfalls interessant wird es, wenn KALMEN in “Katharseas“ plötzlich mit groovendem Post-Rock experimentieren, der die eher traditionellen Songs um einige moderne Aspekte erweitert, die sich allerdings bestens in das düstere Gesamtkonzept von “COURSE HEX“ integrieren und diese zu keiner Sekunde um ihre mystische Aura berauben. Vielmehr verhindern diese an mancher Stelle, dass die üppigen Instrumentalarrangements in eine triste Monotonie abdriften, die sichin manchen Passagen leider zumindest zeitweise ankündigt.

Insgesamt jedoch ist es KALMEN trotz kleinerer Schwächen gelungen, ein enorm ansprechendes und vielfältiges Werk zu erschaffen, dessen Material an jenes von Gruppen wie THE RUINS OF BEVERAST, SECRETS OF THE MOON sowie OMEGA MASSIF erinnert und dabei doch seinen ganz eigenen Charakter entfaltet. Daher dürfte “COURSE HEX“ für Liebhaber von unheilvollem Doom und stimmungsvollem Black Metal gleichermaßen faszinierend sein.

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