Keitzer – Ascension

22. Juni 2017
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Eine solch kurze Entstehungsphase für einen Langspieler, wie für das neuste Werk namens “ASCENSION“ hat es bei KEITZER bislang noch nie gegeben. Nur etwas mehr als zwei Jahre hat die nordrhein-westfälische Gruppe nach der Veröffentlichung von “THE LAST DEFENCE“ gebraucht, um zwölf frische Songs aufzunehmen, die erneut schonungslos über F.D.A. Records auf die Menschheit losgelassen wurden. An ihrem bisherigen stilistischen Konzept haben die fünf Herren dabei reichlich wenig geändert, einzig die Spielzeiten der einzelnen Stücke fallen ein wenig länger aus, als auf ihrem letzten Output.

Dies bedeutet, dass KEITZER ihren geballten Hass auf nunmehr eine volle dreiviertel Stunde ausdehnen, in der sich Christian Chaco die schwarze Seele aus dem Leib brüllt, während der Rest der zornigen Truppe ein infernalisches Gemetzel liefert, wie es der treue Anhänger wohl erwartet haben dürfte. Gleich zur Eröffnung wird dem Käufer des Rundlings das brachiale “We Will Drown All Of You In Blood“ entgegengeschmettert, eine massive Abrissbirne mit einer gnadenlos prügelnden Doublebass sowie mächtig drückendem Riffing. Es bleibt jedoch nicht wirklich Zeit, diese erste Attacke zu verinnerlichen, legen KEITZER mit dem nicht minder brutalen Titeltrack, der immerhin ein paar schneidende Leads mit sich bringt, sofort nach und halten das Aggressionslevel auf diese Weise enorm hoch.

Zündet diese explosive Mischung aus derbem Death Metal und Grindcore in der ersten Hälfte von “ASCENSION“ noch in fast jedem Song, kommt schon sehr bald eine ernüchternde Langatmigkeit auf, plätschern die fast stets gleich rabiaten Songs ab einem gewissen Punkt zu wenig abwechslungsreich am Hörer vorbei, ohne einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Trotz einiger melodischer Facetten in “Peace Was Never An Option“ oder den überraschenden Streichern in “Conquistador“ sowie dem stimmungsvollen “Ritual“ fahren sich KEITZER auf Dauer zu sehr in der überzogenen Brutalität fest und schaffen es nicht, die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Schlussendlich ist “ASCENSION“ trotz solider Kost schlicht und ergreifend zu üppig ausgefallen, wird auf voller Albumlänge zu wenig Substanz geboten. Auf dem zwei Jahre zurückliegenden Vorgänger hat die Band mit einer deutlich kürzeren Laufzeit eine wesentlich bessere Dosierung für ihr Schaffen gefunden. Fans von KEITZER dürften dennoch auf ihre Kosten kommen, wenngleich die Platte eventuell in Häppchen genossen werden muss.

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