Krolok – Funeral Winds & Crimson Sky

Nicht nur, dass beide Kapellen aus der slowakischen Hauptstadt Bratislava stammen, auch die Besetzungen sind fast identisch, sind doch alle Mitglieder von KROLOK ebenfalls bei den nur etwa drei Jahre später gegründeten MALOKARPATAN tätig, die sich mit ihrem kauzigen Schaffen jedoch wesentlich experimentierfreudiger über die Grenzen des rumpelnden Schwarzmetalls hinauswagen, als der dezent ältere Bruder. Dies dürfte wohl auch Grund für den eher ungleich verteilten Erfolg sein, bieten KROLOK zwar solide Kost, die aber schon zig mal gehört wurde. Dies verdeutlicht auch der aktuelle und bislang zweite Langspieler namens „FUNERAL WINDS & CRIMSON SKY“ des osteuropäischen Trios ein weiteres Mal.

KROLOK versuchen den sechs Tracks der Platte eine ähnlich atmosphärisch, mystische Note zu verleihen, wie sie „STRIDŽIE DNI“ oder „NORDKARPATENLAND“ versprühen, doch gelingt dies leider nur bedingt. Zwar vermitteln die dichten Keyboards, die übrigens von Zdeněk Šikýř bedient werden, der sich schon bei einigen Werken von CULT OF FIRE für die Tasten zuständig zeigte, gleich zu Beginn von „Black Lore Of The Fens“ schon sehr authentisch diese schräge Stimmung, für die schon TORMENTOR oder MASTER’S HAMMER berüchtigt waren, doch kommt darüber hinaus nicht viel mehr Substanz. In erster Linie ergeht sich die Band etwas über eine halbe Stunde lang in schlichten Powerchords, die gemeinsam mit den synthetischen Sounds zu eher spartanischen Strukturen zusammengesetzt werden. Es fehlen jedoch richtige Riffs und packende Ideen, die dafür sorgen, dass der Hörer bei jedem Song interessiert an den heimischen Boxen kleben bleibt, doch angesichts der eher austauschbaren Strukturen plätschert „FUNERAL WINDS & CRIMSON SKY“ leider ziemlich schnell nur nebenbei daher, während die Gedanken allmählich abschweifen. Ein richtig schwaches Album ist das zweite Werk von KROLOK nun auch nicht, doch sind viele Passagen so generisch und bisslos, dass es schwer fällt, ein eindeutiges Fazit auszusprechen.

Es ist sicherlich keine Zeitverschwendung, sich „FUNERAL WINDS & CRIMSON SKY“ in einer ruhigen Stunde anzuhören, um zu entscheiden, ob die Platte wirklich öfter den Weg auf den Plattenteller finden wird und zwar nicht nur auf Grund der Tatsache, dass die drei Mitglieder mit MALOKARPATAN eben auch richtig gute Alben veröffentlicht haben und mit ehemaligen Musikern von MASTER’S HAMMER sogar noch zwei osteuropäische Koryphäen des extremen Metals einen kleinen Gastbeitrag geleistet haben. Wer diese Frage für sich verneinen kann, findet sicherlich genug Alternativen zu KROLOK.

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