Lunar Blood – Twilight Insurgency

16. Juni 2022
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Erst vor zwei Jahren gegründet, ist die bisherige Diskographie von LUNAR BLOOD aus New Jersey noch sehr überschaubar. Auf eine digitale Demoveröffentlichung mit gerade einmal zwei Tracks folgte zu Beginn des Jahres mit „TWILIGHT INSURGENCY“ das erste Album, wenngleich dieses mit nicht einmal einer halbstündigen Laufzeit fast schon eher als üppige EP durchgeht. Immerhin scheinen die enthaltenen neun Songs trotzdem so viel Eindruck gemacht zu haben, dass es gleich für einen Plattendeal bei PULVERISED RECORDS gereicht hat. Hier sind die fünf jungen Buben perfekt aufgehoben, tummeln sich im aktuellen Roster des Labels aus Singapur zahlreiche weitere Bands, die stilistisch in eine ganz ähnliche Kerbe schlagen.

Zwar sind es die fies sägenden Gitarrenriffs mit ihrem rotzigen HM-2-Sound, die im kurzen und treibenden Opener namens „Purified Rot“ sofort ins Ohr gehen, doch sind LUNAR BLOOD weit davon entfernt, mit ihrem Erstling eine Hommage an den schwedischen Elchtod abzuliefern. Denn ursprünglich kommen die beteiligten Musiker aus dem angeschwärzten Crust und eben dieser wird auch auf „TWILIGHT INSURGENCY“ ausgiebig praktiziert und zudem mit ein wenig dreckigem Sludge und rohem Grindcore vermengt. All diese unterschiedlichen Elemente werden zu einem heftig drückenden Sound vermengt, der mit sowohl schleppenden Passagen samt gurgelnden Growls, als auch aggressiver Raserei aufwartet und sich dabei stets von seiner rohsten Seite zeigt. Dies mag alles nicht besonders innovativ sein, doch lässt das Songwriting dennoch ein gewisses Potential mit dem richtigen Gespür für dynamische Strukturen erkennen, die letztendlich zu gefallen wissen. Die verschiedenen Sprachsamples sowie das beklemmende „Ululating In The Depths“ können die morbide Stimmung von „TWILIGHT INSURGENCY“ zu guter Letzt nochmal steigern.

Wer den schwedischen sägenden Gitarrensound an sich mag, das dazugehörigen Somngwriting aber gerne etwas brachialer und fieser haben möchte, ist bei „TWILIGHT INSURGENCY“ vielleicht an der richtigen Adresse. Zumindest zeigen LUNAR BLOOD auf ihrem Debüt, wie bösartig traditioneller Death Metal klingen kann, wenn er mit den richtigen Zusätzen vermengt wird.

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