Occultum – Towards Eternal Chaos

Occultum_TowardsEternalChaos_frontIn den vergangenen Jahren erlangte polnischer Black Metal mit großartigen Alben von Formationen wie MGŁA, BLAZE OF PERDITION oder PLAGA in der internationale Szene einen erstklassigen Ruf. Das steigende Interesse an ständig neuem Material förderte logischerweise den hiesigen Nachwuchs, der mit seinen Werken versucht, sich im Fahrwasser der genannten Vorreiter zu halten. Beim hier vorliegenden “TOWARDS ETERNAL CHAOS“ handelt es sich zwar um dem ersten Output von OCCULTUM aus  Toruń, doch ist das Quintett bereits seit 2003 ein eingespieltes Team, das im letzten Jahr lediglich seinen bisherigen Namen AMAROK ablegte.

Zwar liegen acht Jahre zwischen dem letzten Album von AMAROK und dem kürzlich erschienenen Erstlingswerk von OCCULTUM und dennoch hat sich rein stilistisch nicht unbedingt viel bei den osteuropäischen Herren verändert, wird im Grunde weiterhin ein wenig thrashiger Black Metal mit bissigen Riffs und melodischer Note zelebriert. Es fällt allerdings innerhalb weniger Augenblicke auf, dass “TOWARDS ETERNAL CHAOS“ offenbar nicht mehr in Eigenregie im heimischen Tonstudio produziert wurde, wie noch “BLASPHEMOUS EDICTUM“ vor etwa einer Dekade, erweist sich der kratzige Sound der sieben frischen Tracks als enorm durchschlagend und kraftvoll, sodass die pfeilschnellen Blastbeats, die das furiose Material des Öfteren dominieren, entsprechend mächtig aus den Boxen schallen und ein stabiles Fundament für die vielschichtige Saitenarbeit legen. Diese reicht von brachialen Passagen mit deutlich todesmetallischen Charakterzügen, über pechschwarze Raserei samt eisigem Riffing, das zuweilen gewissen Parallelen zum frühen Schaffen von GORGOROTH aufweist, bis hin zu atmosphärischen Arrangements mit melodischen Tremolos, sodass für ausreichend Abwechslung gesorgt ist, passen sich doch zudem die aggressiven Vocals von “Spectre“ mit ihrer breiten Spanne von dunklen Growls hin zu infernalischem Gekreische der vorherrschenden Stimmung bestens an. Trotz dieser gelungenen Variationen der Saitenfraktion und gesanglichen Auflockerungen lassen OCCULTUM schlussendlich wirkliche Tempowechsel vermissen, sind die Songs doch bis auf wenige Ausnahmen fast durchgängig im flott treibenden Up-Tempo angesiedelt, sodass dynamische Akzente auf “TOWARDS ETERNAL CHAOS“ eher Mangelware sind.

Dies ist insofern schade, als dass OCCULTUM im Prinzip eindrucksvoll demonstrieren, dass sie in der Lage sind, ansprechende Stücke zu komponieren und lediglich auf Grund der überzogenen Härte einige Punkte einbüßen. Dennoch ist “TOWARDS ETERNAL CHAOS“ ein solides Album mit vielen starken Momenten, das zwar an die Klasse der Platten der oben genannten Gruppierungen nicht heranreichen kann, allerdings für Fans von diesen interessant sein dürfte.

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