Rogash – Malevolence

21. Dezember 2016
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Es ist schön zu sehen, wie enorm vielfältig der deutsche Death Metal dieser Tage ist und beständig neue Werke hervorbringt, von denen schon jetzt einige als zukünftige Klassiker gehandelt werden. Von den düsteren und okkult angehauchten Platten von Bands wie CHAPEL OF DISEASE oder SLAUGHTERDAY, über das technisch versierte Schaffen von SULPHUR AEON und OBSCURE INFINITY bis hin zum schwedisch beeinflusste Material von LIFELESS sowie REVEL IN FLESH ist dabei wirklich alles vertreten. Zudem gibt es natürlich noch Kapellen, die einfach nur gepflegt den groben Knüppel schwingen und ganz traditionell ohne Rücksicht auf Verluste drauf losprügeln. Eine dieser Formationen ist ROGASH aus Jena, die zwei Jahre nach ihrem Debüt einen frischen Langspieler nachlegt, dessen ebenso kurzer wie plakativer Titel “MALEVOLENCE“ im Prinzip schon einiges über die elf enthaltenen Tracks aussagt.

Auf ein pathetisches Intro mit elektronischen Sounds folgt für etwas mehr als eine halbe Stunde der totale Abriss. Statt sich um ein möglichst anspruchsvolles oder facettenreiches Songwriting zu bemühen, knallen ROGASH ihrer werten Hörerschaft brachialen Todesblei mit kellertiefen Vocals vor den Latz, der beim besten Willen keinen Innovationspreis gewinnen will, sondern schlicht und ergreifend auf die Quintessenz reduziert wird. Dies bedeutet im Klartext, dass “MALEVOLENCE“ von geradlinigen und heftig in die Magengrube drückenden Riffattacken dominiert wird, während melodische Leads oder Soli jeglicher Art als ziemlich unnötig erachtet werden. Vielmehr sorgt das wütende Schlagzeugspiel mit heftigen Blasts und mächtigen Midtemporhythmen, die von groovigen Sechssaitern sowie einem wummernden Tieftöner flankiert werden, für einige markante Momente. Für wirkliche Highlights ist das dargebotene Material zwar etwas zu eintönig, doch punkten die Thüringer dafür umso mehr mit der brutalen Produktion von Dan Swanö, die das derbe walzende “Dreams And The Flesh“ oder mit fiesen Tremolos sägende “Buried In Oblivion“ gleich einem kräftigen Faustschlag präsentieren. Für all diejenigen, die ihren Death Metal am liebsten brutal und schnörkellos im Stile der alten Schule mögen, dürfte “MALEVOLENCE“ daher ein nahezu perfektes Album darstellen.

Es ist letztendlich die geballte Energie, die “MALEVOLENCE“ davor bewahrt, in ein unbedeutendes Mittelmaß abzurutschen, sind die Tracks doch ehrlich gesagt zuweilen ein wenig gesichtslos. Zwar existieren mit “Feed“ oder “Nightmares“ durchaus Stücke, in denen ROGASH ein wenig mehr Variation wagen, doch ist dies insgesamt für ein komplettes Album zu wenig. Für reine Puristen sollte dies allerdings kein Störfaktor sein.

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