Rotpit – Let There Be Rot

Nachdem sie vor einigen Jahren bereits gemeinsam HEADS FOR THE DEAD gründeten, um obskuren Old School Death Metal zu zelebrieren, wurde von Ralf Hauber und Johnny Pettersson wenig später mit ROTPIT ein weiteres Projekt aus der Taufe gehoben, das mit Henrik Posingis von REVEL IN FLESH noch um einen fähigen Schlagzeuger erweitert wurde. Eine erste Demoveröffentlichung erschien vor zwei Jahren, auf die nun mit „LET THERE BE ROT“ der erste Langspieler folgt. Wer sich nun zu Recht fragt, weshalb es denn unbedingt noch eine weitere Kapelle sein musste, während man doch schon an anderer Stelle miteinander musiziert und vor allem Johnny Pettersson doch zweifelsohne in genug Bands involviert ist, dem sei gesagt, dass bei ROTPIT immerhin ein anderer stilistischer Ansatz gewählt wurde, als bei den übrigen Formationen der drei Herren.

Für die drei involvierten Musiker scheint es also die dringend benötigte Erweiterung des eigenen todesmetallischen Klangspektrums gewesen zu sein, die letztendlich zur Gründung von ROTPIT führte und damit die vorliegende Platte bescherte, die von War Anthem Records auf den Markt gebracht wird. Es ist nicht nur der wohlklingende Bandname, der einen sehr guten Hinweis darauf gibt, wohin die Reise auf „LET THERE BE ROT“ führt, auch einprägsame Titel wie „Into The Rotpit“ oder „Shitburner“ sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Es geht recht roh und ungeschliffen in den neun enthaltenen Tracks zu, die nicht nur dem schwedischen Sound huldigen, wie es in den meisten anderen Bands der beteiligten Protagonisten der Fall ist, sondern zuweilen eine deutlich hässlichere Fratze des Genres zeigen. Zwar liefern ROTPIT trotzdem noch sehr eingängige Kompositionen ab, doch orientieren sich diese auch stark am finnischen Death Metal, der ja bekanntlich gerne etwas kantiger und derber ausfällt und so stinkt auch der nur etwas mehr als halbstündigen Rundling von Beginn an mächtig nach Tod und Verwesung. Doch sind es nicht nur brachiale Rhythmen mit fies sägenden Riffs, die „LET THERE BE ROT“ zu Hauf bereit hält, lässt Pettersson hier und da doch auch ein paar sehr melodische Leads einfließen, die für eine angenehme Auflockerung sorgen und zugleich wieder den Bogen zum groovigen Elchtod spannen. Nichtsdestotrotz darf das dargebotene Songwriting als bewusst sehr minimalistisch gehalten bezeichnet werden, lässt sich die gewünscht gruftige Atmosphäre doch wunderbar mit sehr einfachen Mitteln erzeugen. Hierzu gehören natürlich auch die wütenden Growls von Ralf Hauber, der sich mit wenig Variation, dafür aber umso mehr Inbrunst durch die Songs brüllt.

Es sei der Truppe gegönnt, hier in leicht veränderter Konstellation ein weiteres Werk veröffentlicht zu haben, bei dessen Entstehung diese zweifelsohne ihre Freude gehabt haben wird. Wie bei zahlreichen anderen Veröffentlichungen, wird auch auf „LET THERE BE ROT“ das Rad nicht neu erfunden, sodass bei Leibe kein künftiger Klassiker des skandinavisch beeinflussten Death Metals vorliegt. Dennoch werden ROTPIT ihre Fans finden, die sich über leichte Unterhaltung freuen dürfen, die gar nicht mehr möchte, als für ein paar Minuten zum exzessiven Kopfnicken oder Faustrecken zu animieren.

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