Die Abkehr von den klassischen Schwarzmetallthemen der Anfangstage vollzog sich schleichend, schreitet aber stetig fort. Auch SKAGOS befassen sich, wer hätte es anders vermutet, nicht mit Lobpreisungen des Gehörnten.
Zyniker würden das Schaffen der zwei Kanadier wohl am ehesten als alternativen Wald & Wiesen Schwarzmetall bezeichnen, doch SKAGOS sind mehr als das. Neuartig, ja stellenweise visionär erscheinen die Klangwerke der Formation, fernab von jeglichen Konventionen, Regeln und Beschränkungen. Zumeist mit deutlicher Überlänge ausgestattet besteht das 55-minütige Debüt „ÁST“ aus sechs andersartigen Kompositionen. Raserei, Akustikpassagen und zweistimmige Melodielinien leiten auf verschlungenen Pfaden durch unberührte Gebiete. Besonders in den zahlreichen getragenen Abschnitten manifestiert sich das Händchen SKAGOS für mitreisende Arrangements. Auch das Klanggewand scheint nahezu unberührt von heute üblichen Bearbeitungstechniken. Eine Tatsache die „ÁST“ eine gehörige Portion Glaubwürdigkeit verleiht.
Mit „ÁST“ legen SKAGOS ein mehr als gelungenes Debüt vor, dass aufgrund seiner Vielseitigkeit und träumerischen Erscheinung selbst für Genrefremdlingen interessant sein dürfte.