Sulphur – Omens Of Doom

22. April 2016
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Sulphur_OmensOfDoom_frontZwar sind SULPHUR aus Bergen schon seit rund zwei Dekaden aktiv, wenn auch in den ersten drei Jahren zunächst unter einem völlig anderen Namen, doch was Veröffentlichungen anbelangt, kann die fünfköpfige Truppe bislang lediglich zwei Demos sowie zwei Langspieler vorweisen. Ein eher magerer Output für eine solch lange Zeit, was wohl in erster Linie den sonstigen Tätigkeiten von Bandchef und Songwriter Øyvind Madsen geschuldet sein dürfte, der nebenbei noch in einigen weiteren Kapellen wie etwa VULTURE INDUSTRIES oder BLACK HOLE GENERATOR aktiv ist. Nun, mehr als sechs Jahre nach ihrem letzten Album haben es die Norweger wieder einmal geschafft, ein paar Songs aufzunehmen, die in diesem Frühjahr von Dark Essence Records als “OMENS OF DOOM“ auf den Markt gebracht werden.

Es sind die psychedelischen Klänge eines Theremin, die “The Force Of Our Fall“ und somit die gesamte Platte eröffnen und somit gleich zu Beginn klar stellen, dass die Norweger ihrer bisherigen stilistischen Ausrichtung auch auf ihrem dritten Studioalbum weiterhin absolut treu bleiben. Wie gehabt, wildern SULPHUR in der weit gefächerten Schnittmenge von Black und Death Metal und sind dabei so experimentierfreudig unterwegs, dass das Material ohne Weiteres als avantgardistisch betitelt werden darf. Hierzu trägt nicht nur die technisch versierte Instrumentalarbeit bei, die jenseits des Standards anspruchsvolle Strukturen mit epischen Melodien und finsterer Brutalität schafft, sind es vor allem die eingestreuten Synthesizer und futuristischen Soundeffekte einzelner Leads, die “OMENS OF DOOM“ zu einem recht individuellen Werk werden lassen, das zudem viel Variation bereithält. Überwiegen in “Gathering Storms“ oder “Alt Svartner“ eher puristisch schwarzmetallische Elemente, wird das Tempo in “Plague And Pestilence“ zu Gunsten melodischer Spielereien stark gedrosselt, wobei SULPHUR in den eher ruhigen Passagen von “The Devil’s Pyre“ mit klarem Gesang schöne Akzente setzen. Leider beschränken sich diese auf nur wenige Songs, sind die übrigen Vocals von Thomas Skinlo Høyven zu eintönig und farblos, als dass sie auf Dauer überzeugen könnten. Vielmehr wirkt das konstante Gekeife allmählich etwas ermüdend, sodass die vielen Instrumentalpassagen durchaus willkommen sind.

Unter’m Strich ist “OMENS OF DOOM“ ein starkes Album, dass gelungen mit einem stetigen Wechsel zwischen melodischer Eingängigkeit und experimenteller Sperrigkeit spielt und nur wenige Schwächen offenbart, die nicht wirklich ins Gewicht fallen. Es sind allerdings womöglich einige Hördurchläufe nötig, um sich mit diesem sehr eigenen Stil von SULPHUR anzufreunden.

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